Die Ferien müssen nicht langweilig sein. Die RHEINPFALZ lädt zu besonderen Aktionen ein. Sechsmal gibt es in diesem Sommer Einblicke in Bereiche, in die nicht jeder kommt.

Man kennt sie, weiß ungefähr, was hinter den Kulissen passiert – aber genau nachschauen kann man ja nicht. Diese Lücke will die RHEINPFALZ mit ihren Sommertouren schließen und Leser mitnehmen auf Entdeckungstouren zu Institutionen in Ludwigshafen und Mannheim.

Tour 1: Contargo-Containerterminal in Ludwigshafen

Die Containerterminals von Contargo sind Ludwigshafens Tor zur Welt: Die Terminals sind über Linienverkehre per Binnenschiff oder Bahn an die Seehäfen Antwerpen, Rotterdam, Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven angebunden. An den Terminals wechseln die Container den Verkehrsträger – von der Bahn oder dem Binnenschiff auf den Lkw und andersherum. Weitere Dienstleistungen an den Terminals sind beispielsweise Zollabwicklung, Verkauf und Vermietung von Gebrauchtcontainern, Lagerung von Leercontainern sowie Reparatur, Wartung und Instandhaltung der Transportbehälter. Einen Überblick gibt Terminalleiter Thomas Weppler bei einer Führung auf dem Betriebsgelände am Montag, 7. Juli, 10 Uhr. Bevor die Führung beginnt, gibt es eine kurze Sicherheitsunterweisung. Festes Schuhwerk ist von Vorteil. Die Teilnehmer erhalten für die Führung Helme und Warnwesten zur Verfügung gestellt. Die Teilnehmerzahl ist auf zehn begrenzt. Treffpunkt ist vor dem Tor von Contargo (Kaiserwörthhafen in Ludwigshafen).

Tour 2: Das Druckzentrum in Oggersheim

Das Papier rast mit bis zu elf Metern pro Sekunde durch die Anlage. Bis zu einer Tonne wiegen die riesigen Rollen, die an der Druckmaschine eingespannt werden: Das Oggersheimer Druckzentrum ist der Ort, an dem nicht nur die RHEINPFALZ entsteht. Die Druck-Spezialisten kümmern sich auch um Beilagen, Werbezeitungen und mehr. Der Betrieb steht niemals still: an 355 Tagen im Jahr läuft die Rotation, wandern die Druckerzeugnisse über lange Förderketten an der Decke entlang bis zur Verpackung. Die RHEINPFALZ mit ihren 13 Lokalausgaben hat einen großen Anteil an der Auslastung des Betriebs. Wie die Tageszeitung entsteht, können Teilnehmer einer Führung am Mittwoch, 16. Juli, ab 19 Uhr erleben. Die Teilnehmerzahl ist auf 15 begrenzt. Treffpunkt ist an der Pforte des Druckzentrums, Flomersheimer Straße 2, in Oggersheim. Wer mit dem Auto kommt, kann für die Dauer der Druckereiführung auf dem Parkplatzgelände des Druckzentrums parken. Die Druckereibesichtigung ist nicht barrierefrei, die Teilnehmer müssen sich beim Betreten des Geländes ausweisen können.

Tour 3: „Palatineo“-Baustelle am Berliner Platz

Das Bauloch mit Geschichte soll selbst bald Gesichte sein: 70 Millionen Euro will der Freiburger Unternehmer Hans-Peter Unmüßig in ein neues Büro- und Geschäftshaus am Berliner Platz investieren. Der Unternehmer will damit auch die Wunde heilen, die das gescheiterte Vorgänger-Projekt „Metropol“ im Herzen der Stadt hinterlassen hat. Erste Vorarbeiten laufen bereits, und auch nach außen hat die wohl am heftigsten diskutierte Baulücke Ludwigshafens schon ein neues Erscheinungsbild bekommen. Ringsum ziert der „Palatineo“-Schriftzug die Bauzäune samt Hinweis auf den durchaus stolzen Investor. Was aber dahinter geschieht und was am Fuß der Baugrube passiert, die bis auf einen Tiefbunker aus dem Zweiten Weltkrieg hinabgeht, das können bis zu zehn Teilnehmer bei einer Führung am Donnerstag oder Freitag, 14. oder 15. August, erleben. Das genaue Datum und die Uhrzeit werden noch bekanntgegeben. Im Anschluss an den Rundgang lädt die RHEINPFALZ zu einem Getränk im Café Leo ein, um mit den Teilnehmern ins Gespräch zu kommen. Festes Schuhwerk ist für den Rundgang notwendig.

Tour 4: Depot des Wilhelm-Hack-Museums

Es ist ein Leuchtturm der Stadt: das Wilhelm-Hack-Museum mit seiner außergewöhnlichen Sammlung, clever gestalteten Ausstellungen und dem beeindruckenden Raumkonzept der Stuttgarter Architekten Hagstotz und Kraft. Wahrzeichen des 1979 eröffneten Museums ist die 55 Meter breite und rund zehn Meter hohe Keramikwand aus 7200 Fliesen des katalanischen Künstlers Joan Miró an der Südost-Seite. Das Museumsteam um Direktor René Zechlin ermöglicht RHEINPFALZ-Lesern einen Besuch im Depot tief im Keller unter dem Museumsbau. Dort lagern Werke, wenn sie nicht gerade in einer Ausstellung gezeigt werden oder an andere Museen verliehen sind. Das Museum beherbergt eine riesige Sammlung mittelalterlicher, moderner und zeitgenössischer Kunst mit rund 10.000 Gemälden, Skulpturen und Zeichnungen – darunter herausragende Werke von Ernst Ludwig Kirchner, Emil Nolde, Max Bill, August Macke oder Max Pechstein. Und die Sammlung wächst noch immer mit Arbeiten zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler. Zur Führung durch das Depot können sich zehn Teilnehmer anmelden. Treffpunkt ist am Dienstag, 29. Juli, 14 Uhr, am Eingang in der Berliner Straße 23.

Tour 5: Müllheizkraftwerk der Technischen Werke Ludwigshafen

Ein Bau der Superlative, nachts mit seiner bunten Beleuchtung weithin sichtbar: Im Norden Ludwigshafens steht das Gemeinschaftsmüllheizkraftwerk (GML) mit einem 125 Meter hohen Kamin. Hausmüll, Sperrmüll und hausmüllähnliche Gewerbeabfälle von Kommunen rund um Ludwigshafen landen dort zur thermischen Verwertung – das heißt: Der Müll wird verbrannt, die entstandene Wärme wird von den Technischen Werken Ludwigshafen (TWL) für ein Fernheizkraftwerk verwendet. 235.000 Tonnen Müll können jährlich verarbeitet werden.Zuletzt wurde das Werk aufwendig runderneuert: Im Rahmen des Projekts Ignis wurden etwa 100 Millionen Euro investiert, um die Verbrennungsanlagen zu modernisieren. Zuvor war bereits eine aufwendige Rauchgas-Behandlung eingebaut. Bei der Tour durchs Müllheizkraftwerk können aus Sicherheitsgründen maximal 15 Personen teilnehmen. Alle müssen festes Schuhwerk tragen – und die Besucher erhalten vor dem Rundgang Helme ausgehändigt. Die Tour findet am Donnerstag, 7. August, 10 Uhr, statt. Treffpunkt ist an der Pforte der TWL am Müll-/Fernheizkraftwerk (Bürgermeister-Grünzweig-Straße 87).

Tour 6: RNV-Betriebshof in Rheingönheim

Täglich spulen sie Tausende Kilometer auf den Gleisen und Straßen in der Region ab und befördern Passagiere von A nach B: die Straßenbahnen und Busse der Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft (RNV). Nach Dienstende geht es für Busse und Bahnen in den Betriebshof, wo Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der RNV alles wieder auf Vordermann bringen. Die Fahrzeuge werden innen und außen gesäubert, Defekte werden behoben und in einem festen Turnus wird auch die Technik einem strengen Blick unterzogen. Drehgestelle, Druckluftleitungen, Sensoren und Datenkabel gecheckt. Die Arbeiten sind so vielseitig, wie die Berufsbilder, die bei der RNV zu finden sind. Am Mittwoch, 11. August, 9 Uhr, auf gewährt die RNV einen Blick hinter die Kulissen des Betriebshofs in Rheingönheim (Hauptstraße 320). Zur Führung können sich 10 Teilnehmer anmelden. Festes Schuhwerk ist notwendig – die Anreise empfiehlt sich mit Straßenbahn (vom Berliner Platz aus Linie 6/6A, Haltestelle Giulini).

Anmeldung

Alle Touren werden noch mal separat angekündigt. Dann besteht jeweils die Möglichkeit, sich per E-Mail anzumelden: an sommertour-lu@rheinpfalz.de. Die Teilnehmer werden ausgelost und verständigt.