Die ARD-Anstalten
haben sich auf ein gemeinsames Vorgehen beim
Streichen von Radiowellen verständigt. Wegfallen sollen gemäß dem
vereinbarten Szenario vor allem jene Programme, die über DAB+ zu empfangen sind, teilte der öffentlich-rechtliche Senderverbund mit.

Betroffen ist den bisherigen Plänen zufolge etwa das Maus-Radio des Westdeutschen Rundfunks (WDR). Die ARD-Anstalt kündigte an, das Maus-Radio weiterzuentwickeln und als Web-Stream zum „Herzstück“ in einem neuen Kinderbereich der ARD-Audiothek zu machen.  

Insgesamt sollen – wie vom Reformstaatsvertrag vorgegeben – insgesamt 16
Radiowellen wegfallen. Die Anzahl regionaler Hörfunkprogramme in der ARD soll bis zum 1. Januar 2027 also von rund 70 Wellen auf 53 sinken. 

Cosmo bleibt

Auch das
Jugend-Angebot Tweens vom MDR könnte betroffen sein. Der WDR plant zudem, seinen
digitalen Kanal WDR Event einzustellen. Für das interkulturelle Radioprogramm
Cosmo der Kölner Rundfunkanstalt gilt dagegen, was der Sender bereits mitgeteilt hatte: Es soll
nicht abgeschaltet werden.

Offen ist auch noch, welche Programme teilweise im Netz weiterleben können – vor allem
in der ARD-Audiothek. Diese soll als gemeinsame Plattform gestärkt
werden, betonte die ARD erneut.

Gemeinsame Programme am Abend

Als Richtlinie ist
im Reformstaatsvertrag vorgegeben, dass eine ARD-Anstalt grundsätzlich maximal
vier terrestrisch verbreitete Programme anbieten kann. Mancherorts können es auch mehr sein, etwa wenn es sich beim Sendegebiet um ein Bundesland mit einer hohen Bevölkerung handelt.
Das Landesrecht kann vorsehen, dass ein ARD-Haus ein weiteres Hörfunkprogramm
pro volle sechs Millionen Einwohner im Sendegebiet anbietet.

Es gibt es außerdem
bereits gemeinsame Programme unter anderem am Abend und in der Nacht, wenn
Wellen verschiedener ARD-Häuser ihr Angebot bündeln. Gemeinsam gesendet wird
etwa von Pop-Wellen und in Info-Programmen.

ARD

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