Viele Segelboote im Hafen von Schilksee

AUDIO: Im Hafen Kiel-Schilksee sind Mototboote zu schnell unterwegs (1 Min)

Stand: 26.06.2025 18:23 Uhr

Im Hafen Schilksee gilt eine Höchstgeschwindigkeit von drei Knoten – doch bei Veranstaltungen fahren die Trainerschlauchboote der Mannschaften anscheinend zu schnell. Jetzt ist deshalb ein Unfall passiert.

Zur Kieler Woche, aber auch während anderer Veranstaltungen, sind viele Mannschaften im Hafen Kiel-Schilksee zu Gast. Deutsche und ausländische Mannschaften werden von ihren Trainern in Motorbooten begleitet. Im Hafen müssen sie eine Höchstgeschwindigkeit von drei Knoten einhalten – doch laut Karsten Kuschnereit von der Motoryacht-Vereinigung e.V. fahren die meisten zu schnell: „Wenn wir die Fahrer darauf hinweisen, werden wir bepöbelt oder es wird uns der Mittelfinger gezeigt.“

Unfallopfer ist arbeitsunfähig

Das Problem sei nicht neu und gefährlich. Denn die zu schnellen Schlauchboote würden starke Wellen im Hafen erzeugen. Am Montag sei dadurch ein schwerer Unfall passiert: Segler Gerrit Müller wollte von seinem Boot auf den Steg steigen – durch den Wellenschlag habe er das Gleichgewicht verloren, sei mit dem Brustkorb auf den Steg und dann ins Wasser gefallen. Er hat seitdem zwei Rippenbrüche, einen geprellten Brustkorb und ein verstauchtes Handgelenk und kann aktuell nicht arbeiten. „Das ist einfach unsportliches Verhalten“, sagt er.

Wasserschutzpolizei kontrolliert Verkehrsregeln im Hafen

Gerrit Müller hat deshalb Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung bei der Wasserschutzpolizei erstattet. Die hat jetzt laut einer Sprecherin die Ermittlungen aufgenommen. Die Wasserschutzpolizei ist auch für die Kontrolle der Verkehrsregeln im Segelhafen Kiel-Schilksee zuständig. Im Zeitraum der Kieler Woche seien Beamte deshalb von 14-19 Uhr sowie darüber hinaus zu besonderen Veranstaltungen im Bereich Schilksee eingesetzt.

Weiter heißt es von der Wasserschutzpolizei: „In den meisten Fällen wird sich durch alle Beteiligten – auch durch die Regatta-Begleitboote – ordnungsgemäß verhalten, trotz allem kann es im Einzelfall zu Verstößen kommen. Diese werden konsequent verfolgt und geahndet.“ Karsten Kuschereit und Gerrit Müller von der Motoryacht-Vereinigung e.V. sehen das anders. Fast jedes Boot sei zu schnell. Sie machen deshalb schon länger Videos von den Booten und wollen das auch weiter tun.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 27.06.2025 | 09:30 Uhr

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