Kindermund tut Wahrheit kund. Und das kann auch durchaus direkt hinter Gitter führen.
So ergeht es dem meistgesuchten Drogenboss von Ecuador. Sicherheitskräfte konnten ihn jetzt nach seinem Gefängnisausbruch vor mehr als einem Jahr verhaften. José Adolfo Macías Villamar, Anführer der mächtigen Bande Los Choneros, wurde von einer Spezialeinheit der Polizei und des Militärs festgenommen, teilte Präsident Daniel Noboa auf der Plattform X mit.
„Fito“ zurück im Kittchen: Ecuadors gefährlichster Drogenboss geschnappt
Quelle: AP, REUTERS26.06.2025
Der unter dem Namen Fito bekannte Kriminelle soll in die USA ausgeliefert werden, wo er wegen Drogen– und Waffendelikten in New York angeklagt wurde.
Ein unterirdisches Loch wird durch Sicherheitskräfte inspiziert
Foto: Getty Images
▶︎ Macías Villamar war nach seinem Ausbruch vor 17 Monaten auf der Flucht. Nach Angaben der Polizei wurde der 45-Jährige in der westlichen Küstenstadt Manta, seinem Geburtsort, nach einer zehnstündigen Operation gefasst. Gefunden wurde er in einem unterirdischen Bunker in einem Haus, wie Medien berichteten. Laut der Zeitung „El Mercurio“ soll seine drei Jahre alte Tochter aus Versehen sein Versteck verraten haben.
Fito liegt mit seinem Kopf auf dem Boden. Ihm werden wahrscheinlich gerade Handschellen angelegt
Foto: Getty Images
Mit schwerer Bewaffnung führen die Polizisten den Drogenboss ab
Foto: Joffre Flores/AP/dpa
Die US-Regierung gratulierte Ecuador zu der Festnahme. „Die Vereinigten Staaten unterstützen Ecuador in seinen Bemühungen, die grenzüberschreitende Kriminalität zu bekämpfen, um die regionale Sicherheit zu fördern“, schrieb die US-Botschaft in der Hauptstadt Quito auf X.
Fito wird sicher hinter engmaschigem Gitter transportiert
Foto: EPA
Wichtiges Transitland für Kokain nach Europa
„Fito“ wurde 2011 zu 34 Jahren Haft verurteilt. Als die Polizei ihn im Januar 2024 aus einem Gefängnis in Guayaquil in eine andere Haftanstalt verlegen wollte, fiel seine Flucht auf. Kriminelle Banden lieferten sich damals in mehreren Haftanstalten des Landes heftige Auseinandersetzungen und nahmen Aufseher als Geiseln. In diesem Chaos soll ihm die Flucht gelungen sein. Erstmals war er bereits im Jahr 2013 aus der Haft geflohen.
Die Gewalt nahm in Ecuador in den vergangenen Jahren dramatisch zu. Die Choneros kämpfen mit anderen Verbrechergruppen um die Kontrolle über Routen des Drogenschmuggels. Ecuador gilt als wichtiges Transitland für Kokain aus Kolumbien, Bolivien und Peru, das in die USA und nach Europa geschmuggelt wird.