Unwetter über Deutschland! Vor allem im Osten, aber auch in Bayern, zogen seit dem Nachmittag teils heftige Unwetter mit Hagel und Sturmböen über das Land. Eine Person schwebt in Lebensgefahr.

Die verletzte Person sei zusammen mit einem weiteren Menschen im Neuen Garten in Potsdam von einer herabstürzenden Baumkrone getroffen worden, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Die zweite Person erlitt schwere Verletzungen.

Spaziergänger wurden von dieser Baumkrone getroffen

Spaziergänger wurden von dieser Baumkrone getroffen

Foto: Julian Stähle

Im Berliner Nahverkehr sorgte das Unwetter für Chaos: Erst am Montag sorgte ein heftiges Unwetter für den Totalausfall der Berliner S-Bahn. Am Donnerstagabend das Gleiche noch einmal! Der Zugverkehr im gesamten Netz wurde eingestellt.

Berlin: Störung im S-Bahnnetz

Die Berliner S-Bahn veröffentlichte am Abend auf X: „Aufgrund von witterungsbedingten Beeinträchtigungen (umgestürzte Bäume) wird der Zugverkehr im gesamten S-Bahnnetz eingestellt.“

In Berlin-Spandau wurde ein Baugerüst teilweise abgedeckt

In Berlin-Spandau wurde ein Baugerüst teilweise abgedeckt

Foto: Thomas Peise

Betroffen waren alle Linien, von S1, S2, S25, S26, S3, S41, S42, S45, S46, S47, S5, S7, S75, S8, S85 bis S9. Im Laufe des Abends hieß es zwar, dass einzelne Linien wieder befahren werden können, doch offenbar standen dennoch alle Züge still.

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Seit 17.30 Uhr zogen über Berlin starke Gewitter und auch Unwetter. Laut DWD sei mit orkanartigen Böen mit Geschwindigkeiten von 110 Kilometer pro Stunde zu rechnen.

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Am Abend teilte dann die Berliner Feuerwehr eine vorläufige Bilanz der Einsätze in der Hauptstadt mit: Bis etwa gegen 20.30 Uhr wurden 580 Einsätze registriert. Zwei Menschen wurden schwer verletzt.

Feuerwehr und Rettungsdienst im Einsatz in Heiligensee

Feuerwehr und Rettungsdienst im Einsatz in Heiligensee

Foto: Axel Billig / Pressefoto Wagner

Beide Menschen wurden in Heiligensee verletzt. Einer war laut Feuerwehrsprecher zu Fuß unterwegs, er wurde von einem umstürzenden Baum getroffen und fiel in einen Graben. Der andere saß in einem Auto, das unter einem umgestürzten Baum begraben wurde. Beide Menschen wurden ins Krankenhaus gebracht.

Ein Dach in Berlin wurde durch den Wind abgedeckt

Ein Dach in Berlin wurde durch den Wind abgedeckt

Foto: Privat

Warnung vor Sturm in München

Auch in München wurde der Nahverkehr schwer beeinträchtigt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) gab am Donnerstagabend eine amtliche Unwetterwarnung für München und Umgebung heraus. Die Meteorologen warnen vor schweren Gewittern mit heftigem Starkregen bis 40 Liter pro Quadratmeter, Sturmböen bis 90 km/h und Hagel mit einer Größe von bis zu zwei Zentimetern.

Ein großer Baum wurde in Berlin-Lichtenfels entwurzelt

Ein großer Baum wurde in Berlin-Lichtenberg entwurzelt

Foto: John Boutin

Windhose in Thüringen

Auch über Sachsen-Anhalt zogen die Unwetter hinweg und sorgten für zahlreiche Einsätze für die Feuerwehr. Besonders stark betroffen war offenbar die Altmark im Norden des Bundeslandes. Die Leitstelle meldete bis 20 Uhr für die Kreise Stendal und Salzwedel rund 280 Einsätze.

In Stendal wütete der Sturm auf einem Campingplatz

In Stendal wütete der Sturm auf einem Campingplatz

Foto: Peise/Dettlaff

In Thüringen wütete offenbar eine Windhose: Das berichtet die Leitstelle in Dingelstädt im Nordwesten des Landes. Der Wind entwurzelte auch dort Bäume, sorgte so für viele Einsätze.

In der Lausitz (Brandenburg) sorgte das Unwetter für eine Ausnahmelage, berichtet die Leitstelle. Umgestürzte Bäume blockieren Straßen, vor allem Äste auf Stromleitungen waren problematisch. „Wir hatten in der ersten Stunde nach Beginn 81 Notrufe, in der zweiten dann 109 Notrufe“, sagte ein Sprecher. Etwas Positives hatte das Unwetter aber auch: Ein Waldbrand bei Fischwasser-Rückersdorf wurde durch den Regen gelöscht.