Mühlheim (Hessen) – Bei denen piept‘s wohl!

Christian Eitel (49) ist seit stolzen 43 Jahren leidenschaftlicher Geflügelzüchter – doch das ist ihm noch nie passiert: Unbekannte klauten in der Nacht zum 1. April Hühner, Tauben und einen Hahn aus seinen Volieren in Mühlheim-Dietesheim (Hessen).

Christian Eitel und der ebenfalls betroffene Züchter-Kollege Michael Schmitt (58) haben einen Verdacht: „Das müssen Kenner gewesen sein!“

Die Täter zerschnitten Zäune rund um die Volieren, zerstörten Schlösser

Die Täter zerschnitten Zäune rund um die Volieren, zerstörten Schlösser

Foto: Reinhard Roskaritz

Tiere wurden fein säuberlich aussortiert

Grund für die Annahme: Wie im Brüder Grimm-Märchen Aschenputtel („Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen“) sortierten die Diebe die Tiere fein säuberlich aus. „Sie suchten sich gezielt den guten Hahn und fünf gute Hennen (Rasse „Sebright“) aus. Die, die nicht so toll waren, warfen sie nach draußen – den Rest nahmen sie mit“, so Christian Eitel. Außerdem fehlen zehn Tauben (Rasse „Prachener Kanik“ und „Mährische Strasser“).

Um ihren Einbruch begehen zu können, hatten die Täter zuvor den Zaun am Gelände des Geflügelzuchtvereins Dietesheim aufgeflext, dann die Zäune um die Ställe zerschnitten und Vorhängeschlösser zerstört. Kaputte Schlösser und Zaunteile nahmen die Ganoven bei ihrem Geflügel-Raubzug anschließend mit.

Der 49-Jährige züchtet auch Tauben – zehn von ihnen kamen in der Nacht auf den 1. April ebenfalls weg

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Foto: Reinhard Roskaritz

Lesen Sie auch„Eine Schweinerei“Christian Eitel begann bereits 1982, Geflügel zu züchten. Da war er sechs Jahre alt

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Foto: Reinhard Roskaritz

Christian Eitel: „Man ist erstmal entsetzt, dass so etwas passiert. Eine Schweinerei. Gezielt gute Tiere rauszupicken, ist schon eine Kunst. Die Züchter-Branche ist eigentlich sehr kollegial. Wir sind eine schöne Gemeinschaft. Aber Ausfälle gibt es überall“, so der mehrfach prämierte Züchter. Er schätzt seinen Schaden auf rund 2000 Euro.

Den Geflügelzuchtverein Dietesheim gibt es bereits seit 1896 und hat heute 35 Mitglieder

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Foto: Reinhard Roskaritz

Keine große Hoffnung, Vögel wiederzubekommen

Der selbstständige Maler und Lackierer besucht seine Tiere jeden Tag: „Das ist ein Hobby mit viel Arbeit und Verantwortung. Mein Ausgleich zur Arbeit. Meiner Kinder sind hier mit aufgewachsen.“ Von Oktober bis Januar stehen alle zwei Wochen Ausstellungen in ganz Deutschland an. Große Hoffnung, seine Vögel wiederzubekommen, hat der 49-Jährige nicht: „Wegen der Beringung können sie nicht mehr auf Ausstellungen gehen.“ Trotzdem könnten die Täter mit den geklauten Tieren weiter züchten.

Die Ermittlungen zu den Vögel-Dieben laufen. Hinweise an die Polizei unter 06108-6000-0.