Die zentrale Asservatenkammer der Staatsanwaltschaft am Berliner Kriminalgericht Moabit wird ab dem 1. Juli bis auf Weiteres geschlossen und wird daher zunächst keine neuen Beweisstücke mehr aufnehmen können. Der Grund hierfür sei die erhöhte Brandgefahr und Überfüllung, sagte Jörg Raupach von der Staatsanwaltschaft am Donnerstag dem rbb.

Dort lagern rund 160.000 Asservate. „Die Sachen müssen so lange aufbewahrt werden, wie sie für ein Strafverfahren notwendig sein können“, so Raupach.

Die Deutsche Polizeigewerkschaft Berlin (DPolG) und die Gewerkschaft der Polizei (GdP) übten scharfe Kritik an der Entscheidung der Staatsanwaltschaft, die Asservatenkammer vorübergehend zu schließen. „Das hat dann zur Folge, dass polizeiliche Maßnahmen ausbleiben“, sagte GdP-Sprecher Benjamin Jendro dem rbb. „Das kann dazu führen, dass uns Beweismittel durch die Hände gehen.“

Die Gewerkschaften kritisieren, mit der Schließung der zentralen Asservatenstelle drohe ein organisatorisches Chaos. Die Schließung müsse schnellstmöglich durch tragfähige Übergangslösungen kompensiert werden, kritisierte die Deutsche Polizeigewerkschaft Berlin.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft handelt es sich um eine vorübergehende Schließung, die nach der erforderlichen Renovierung und Instandsetzung der Räumlichkeiten wieder aufgehoben werden soll. Raupach brachte aber auch eine Verlegung an einen anderen Ort ins Spiel.

Sendung: rbb24 Abendschau, 26.06.2025, 19:30 Uhr