Unglück in Santo Domingo
Knapp 100 Menschen sterben bei Einsturz eines Disco-Dachs
09.04.2025, 03:40 Uhr
Ein ausgelassenes Merengue-Konzert in der Dominikanischen Republik endet in einer Katastrophe. Stunden nach dem Unglück hoffen Einsatzkräfte immer noch, Überlebende unter den Trümmern zu finden.
Die Zahl der Todesopfer nach dem Einsturz des Dachs einer Diskothek in der Dominikanischen Republik ist auf mindestens 98 gestiegen. 155 weitere Menschen wurden bei dem Unglück in dem Club Jet Set in der Hauptstadt Santo Domingo verletzt, wie der Leiter des Katastrophenschutzes, Juan Manuel Méndez, lokalen Medien sagte.
Während eines Konzertes des Merengue-Sängers Rubby Pérez waren Teile des Dachs auf die Feiernden gestürzt. Wie es dazu kommen konnte, ist noch unklar. Die Zeitung „Listín Diario“ berichtete unter Berufung auf Perez‘ Manager, der in Lateinamerika populäre Musiker sei bei dem Unglück selbst ums Leben gekommen. Die Behörden haben das bislang nicht bestätigt.
„Es gibt nicht genug Worte, um den Schmerz über dieses Ereignis auszudrücken. Was geschehen ist, war für uns alle verheerend“, sagte der Besitzer der Diskothek, Antonio Espaillat, in einer Videobotschaft, die sich auch an die Angehörigen der Opfer richtete. „Wir sind bei euch und teilen euren Schmerz.“
Die Gouverneurin der Provinz Montecristi, Nelsy Cruz, kam bei dem Unglück ebenfalls ums Leben. Sie habe sich mit Liebe und Entschlossenheit für ihre Mitbürger eingesetzt, schrieb ihr Bruder, der Baseball-Profi Nelson Cruz, in einer Traueranzeige auf Instagram.
Über 300 Einsatzkräfte suchen unter den Trümmern nach Verschütteten. Dabei kommen unter anderem Wärmebildkameras zum Einsatz. „Solange es noch Hoffnung gibt, arbeiten wir weiter. Es gibt Anzeichen, die uns glauben lassen, dass es noch Überlebende geben könnte“, sagte Katastrophenschutz-Leiter Méndez. Zahlreiche Menschen spendeten Blut für die Verletzten. Staatspräsident Luis Abinader besuchte die Unglücksstelle. „Wir bedauern die Tragödie in der Diskothek Jet Set zutiefst“, schrieb er auf X. „Alle Rettungskräfte leisten die notwendige Unterstützung und arbeiten unermüdlich an der Bergung. Unsere Gebete gelten den Familien der Betroffenen.“