Zu dem Brandanschlag auf Militärfahrzeuge am Samstag in Erfurt ist ein Video in einem russischsprachigen Telegram-Kanal veröffentlicht worden. Der Kanal mit dem Titel „Besessen vom Krieg“ veröffentlichte am Donnerstag ein mehrere Sekunden langes Video, das die brennenden Fahrzeuge auf dem Gelände der Firma MAN Truck & Bus Service GmbH im Erfurter Norden zeigt. Auf dem Video ist deutlich das Atmen einer Person zu hören, die das Video aufnimmt.
Fotos zeigen Lkw vor und nach dem Anschlag
Der Kanal veröffentlichte in dem Post vom 26. Juni auch vier Fotos, von denen zwei die unbeschädigten Lkw zeigen. Diese Fotos wurden bei Dunkelheit aufgenommen. Zwei weitere Fotos zeigen die abgebrannten Lkw. Sie wurden offenkundig am hellichten Tag nach dem Brandanschlag aufgenommen. Sowohl das Video als auch die Vorher-Nachher-Fotos sind offenkundig von einem Standort innerhalb des Betriebsgeländes aufgenommen worden.
In einem begleitenden, russischsprachigen Text in dem Post heißt es:
„In Erfurt in Deutschland wird diverses Militärgerät für die ukrainischen Streitkräfte zur Reparatur gebracht. Unser Volk entschied, dass das alles unnötig sei und die ukrainischen Streitkräfte solche Ausrüstung nicht brauchten. Also verbrannten sie sie einfach. So war das.“
Landeskriminalamt prüft Echtheit des Videos
Das Landeskriminalamt Thüringen, das die Ermittlungen zu dem Brandanschlag führt, teilte MDR Investigativ am Donnerstag auf Anfrage mit, das Video sei dort bekannt. Man prüfe derzeit seine Echtheit.
Ob die bei dem Anschlag beschädigten und zerstörten Lkw für die Ukraine bestimmt waren, wie in dem russischsprachigen Telegram-Kanal behauptet, ist derzeit unklar. Hierzu gab es seitens der Bundeswehr am Donnerstagabend keine Bestätigung. MAN ist Servicepartner der Bundeswehr. Der Fahrzeughersteller liefert gemeinsam mit dem Rüstungsunternehmen Rheinmetall Lkw an die Bundeswehr und übernimmt auch deren Wartung.
Zweiter Brandanschlag innerhalb eines Jahres
Bei dem Anschlag in der Nacht vom 21. zum 22. Juni waren sechs Lkw der Bundeswehr angezündet worden. Vier davon wurden völlig zerstört, die anderen beiden beschädigt. Bereits ein Jahr zuvor, am 1. Juni 2024 war auf demselben Betriebsgelände ebenfalls ein Brandanschlag auf dort abgestellte Militärfahrzeuge verübt wurden. Dabei waren drei Lkw der Bundeswehr und drei Fahrzeuge der Streitkräfte von Singapur beschädigt worden.