Dresden ist anders! Dass dieser fast schon historische Satz von Ex-Geschäftsführer Volkmar Köster (64) nach wie vor zutrifft, beweisen jetzt die Ultras von Dynamo Dresden mit einer einmaligen Aktion.
Es geht um das Testspiel des Zweitliga-Aufsteigers am 13. Juli beim tschechischen Meister Slavia Prag. Dafür gab es zunächst nur reichlich 1000 Gäste-Karten. Mehr war laut Auskunft von Dynamo im Gegensatz zum Spiel vor zwei Jahren (damals 4000) diesmal nicht drin.
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Grund: Die Jahreskarten von Slavia berechtigen inzwischen auch zum Besuch der Testspiele, teilweise sogar kostenlos. Das nutzten viele Prager Fans, deckten sich reichlich mit Tickets für die Partie ein.
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Deshalb gingen viele SGD-Fans leer aus, die Enttäuschung war entsprechend groß. Doch die Ultras wollten sich damit nicht zufriedengeben – und nahmen die Sache selbst in die Hand.
Tatsächlich schafften sie, was der Verein nicht hinbekam!
„Durch eine gegenseitig sehr respektvolle und unkomplizierte Kommunikation mit den Ultras der Tribuna Sever und dem Verein Slavia Prag ist es uns gelungen, noch einmal ein Zusatzkontingent von rund 1.100 Karten zu organisieren“, schreiben sie auf ihrer Homepage. „Dafür einen großen Dank nach Prag an dieser Stelle.“
Die Tickets werden unter der Regie der Ultras am Sonntag (29. Juni) am Kassenhäuschen am Hintereingang zum Harbig-Stadion (Blüherstraße) ab 14 Uhr an den Mann und die Frau gebracht. Kostenpunkt: 10 Euro (maximal zwei pro Person), Motto: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
2023 trennten sich Dynamo und Slavia 1:1
Foto: Olaf Rentsch
So einmalig die Aktion auch ist – sie lässt Dynamo Dresden ziemlich alt aussehen. Einen entsprechenden Seitenhieb in Richtung Verein können und wollen sich die Ultras dann auch nicht verkneifen.
Ultra-Kritik am Verein
„Es wäre eben trotz dieser Neuerung deutlich mehr möglich gewesen, als die mageren 1.024 Karten, wie wir hiermit bewiesen haben. Allerdings eben nur, wenn man sich aktiv mit dem Testspiel beschäftigt und mit dem Gastgeber kommuniziert“, ist in ihrer Erklärung zu lesen. „Die Schuld ist hier ganz klar innerhalb unseres Vereins zu suchen und geht leider mit einer Reihe an kommunikativen und organisatorischen Fehlern einher.“
Zwar werden die dann insgesamt 2100 Tickets immer noch nicht die Nachfrage decken können. Trotzdem rufen die Ultras dazu auf, jetzt das Beste aus der Situation zu machen. Gleichzeitig stellen sie klar, für ein friedliches Fußballfest einzutreten: „Wir möchten an dieser Stelle erwähnen, dass es für uns an diesem Tag keinerlei Rivalität gibt.“