Die Heinrich-Schmitz-Grundschule in Lintorf wird neu gebaut. Und die Planungen sind ambitioniert. Voraussichtlich im ersten Halbjahr 2027 wird die Schule an der Duisburger Straße in einen größeren Neubau in Sichtweite des heutigen Standorts ziehen können. Der Bau- und Vergabeausschuss des Rates beschloss nun einstimmig die Vergabe der kompletten Planungs- und Bauleistungen an einen Totalunternehmer.

Schuldezernent Patrick Anders freut sich über den einstimmigen Beschluss des Bau- und Vergabeausschusses. „Damit erreichen wir bei der großen Umgestaltung der Ratinger Schullandschaft jetzt schon die Umsetzungsphase. Durch mehrere, gut aufeinander abgestimmte Baumaßnahmen machen wir die Schulzentren West und Lintorf fit für die Zukunft.“

Die heute zweizügige Heinrich-Schmitz-Schule muss erweitert werden. Sie erhält auf dem Grundstück des ehemaligen Sportplatzes gleich neben der neuen Kita an der Brandsheide einen Neubau, in dem drei Klassenzüge je Jahrgang plus Offener Ganztag gut untergebracht werden können. Das alte Grundschulgebäude wird dann dem benachbarten Schulkomplex zugeschlagen, in dem das Kopernikus-Gymnasium und perspektivisch die gesamte Käthe-Kollwitz-Realschule Platz finden werden.

Der Zeitplan für den Neubau ist ehrgeizig, aber aufgrund der Spezialisierung des beauftragten Totalunternehmers im Modulbau machbar. In eigenen Fabriken werden Raumzellen aus Stahlträgern gebaut und mit Plattenmaterialien bekleidet, wodurch ein hoher Vorfertigungsgrad entsteht. Das wirkt sich günstig auf die Bauzeit und den Preis aus.

Die Hochbaukosten betragen rund 13 Millionen Euro. „Damit liegen wir sogar unterhalb der Kostenschätzung“, betont Hochbaudezernent Martin Gentzsch. Die Stabsabteilung für besondere Hochbauprojekte unter der Leitung von Stefan Welling hatte die Vorplanungen für dieses Projekt selbst erstellt. Auf dieser Grundlage erfolgte dann im Rahmen eines Teilnahmewettbewerbs die Vergabe an einen Totalunternehmer. Dieser wird die weiteren Planungsleistungen erbringen und das Gebäude errichten.

Die Bürger Union (BU) begrüßt ausdrücklich, dass der Neubau nun zügig umgesetzt werden kann. Besonders freut man sich, dass erneut der Vorschlag der Bürger Union, nämlich „Neubauten dieser Art in serieller Bauweise“, umgesetzt wird, sodass bereits ab der Leistungsphase zwei alle Ausführungsplanungen und Erstellungen durch einen Totalunternehmer übernommen werden. Hierdurch würden vor allem Zeit und

Finanzmittel in erheblichem Masse eingespart.

Angela Diehl, stellvertretende Fraktionsvorsitzende, betonte: „Durch diese Vorgehensweise können nach heutigem Stand Finanzmittel in Höhe von mehreren Millionen Euro eingespart werden.“ Christian Koch, Sprecher für Schule und Sport, ergänzt: „Die Verwaltung wird hierdurch in die Lage versetzt, das geplante Schulentwicklungskonzept, von dem auch das gesamte Schulzentrum West betroffen ist, umzusetzen. Ferner wird hierdurch eine herausfordernde Zeitschiene für die Freiflächenplanung ermöglicht.“ Die entsprechenden Vorplanungen hierzu wurden mit einer separaten Vorlage und einer Präsentation des Planungsbüros „blfp planungs gmbh“ vorgestellt und beschlossen.

Die umfassenden Planungen zur Umgestaltung der Schullandschaft in Ratingen West und Lintorf kommen auf jeden Fall ins Rollen. Die Verwaltung präsentierte unlängst eine Vorentwurfsplanung mit Kostenschätzung für den Neubau der Sporthalle im Schulzentrum West einschließlich weiterer Umbauten. Gleichzeitig skizzierte sie den Fahrplan für die Neuorganisation in den beiden Schulzentren.

Folgendes wurde durch den Rat bereits beschlossen. Die Käthe-Kollwitz-Realschule zieht vollständig von West nach Lintorf, wo sie sich mit dem Kopernikus-Gymnasium die Räumlichkeiten des Schulzentrums teilt. Die Heinrich-Schmitz-Grundschule in Lintorf wird wie gesagt ganz neu gebaut. Und im Schulzentrum West wird es für das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium und die Martin-Luther-King-Gesamtschule deutlich bessere Bedingungen geben.