Das Klinikum Bielefeld verzeichnete 2024 ein Defizit von 4,5 Millionen Euro – trotz Umsatzsteigerung. Mit umfassenden Strukturmaßnahmen will das Klinikum 2025 wieder in die Gewinnzone zurückkehren.
Das Klinikum Bielefeld hat das vergangene Geschäftsjahr 2024 mit einem Defizit von 4,5 Millionen Euro abgeschlossen. Der Umsatz betrug 297 Millionen Euro, was einem Plus von 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Im Jahr des 125-jährigen Bestehens des Klinikums stellte sich der Konzern wirtschaftlichen sowie politischen Herausforderungen. Deshalb will die Klinikum Bielefeld gem. GmbH im Jahr 2025 umfassende Konsolidierungs- und Strukturmaßnahmen umsetzen, wie aus der Pressemitteilung des Klinikums hervorgeht.
Das Geschäftsjahr 2024 im Klinikum Bielefeld im Überblick:
- Patient*innen 145.000 (unverändert)
- Umsatz 297 Millionen Euro (+7,1%)
- Betriebsergebnis -4,5 Millionen Euro (-8,1 Millionen Euro)
- Jahresergebnis -7,7 TEUR (-8,0 Mio. EUR)
Laut dem Klinikum Bielefeld hätten die nicht erfolgte Ausgleichsfinanzierung sowie die unter dem Wirtschaftsplan liegende stationäre Leistungsentwicklung zu einem negativen Jahresergebnis für 2024 geführt.
Klinikum Bielefeld: Ausblick 2025
Das Klinikum Bielefeld hat für das Geschäftsjahr 2025 einen Maßnahmenplan auf den Weg gebracht. Seit Oktober 2024 stehen Projekte in den Bereichen Beschaffung, Personalstruktur, Dienstplanung, OP-Organisation und Reduzierung von Fremdpersonal im Fokus, um die Kosten- und Erlössituation zu verbessern. Bereits nach sechs Monaten seien Effekte im operativen Ergebnis sichtbar und das Ziel von acht Millionen Euro Einsparungen sei dank der ineinandergreifenden Maßnahmen erreichbar. Infolgedessen erwartet das Klinikum für das Jahr 2025 wieder ein positives Jahresergebnis.
Leiharbeit abgeschafft
Mit der Einführung der 4-Tage-Woche zeigt das Klinikum Bielefeld, dass flexible Arbeitszeitmodelle auch in der Pflege möglich sind. Dadurch konnte das Klinikum im vergangenen Jahr 100 Pflegekräfte mehr einstellen als die Klinik verließen. Das ist mehr Netto-Zuwachs als in den Vorjahren. Drei Stationen wurden wieder in Betrieb genommen, die Leiharbeit im Pflegebereich der Normalstationen wurde komplett abgeschafft. Die Zahl der Bewerber ist seitdem deutlich gestiegen.
Ein weiteres Großprojekte steht kurz vor der Fertigstellung: Das Klinikum investiert über 70 Millionen Euro in das neue Notfall- und Intensivmedizinische Zentrum sowie den neue Haupteingang am Standort Mitte. Dieser Neubau liegt finanziell und zeitlich im Plan und Ende des 2. Quartals 2026 eröffnet.
Klinikum Bielefeld sucht Medizinische Geschäftsführung
Der Aufsichtsrat der Klinikum Bielefeld gem. GmbH hat beschlossen zum 01. April 2026 eine Medizinische Geschäftsführung mit einer Vertragsdauer von fünf Jahren zu bestellen. Es handelt sich um eine neu geschaffene Position in gleichberechtigter Funktion neben dem kaufmännischen Geschäftsführer Michael Ackermann.
Die Direktorin für universitäre Medizin, Dorothea Stahl, wird auf eigenen Wunsch mit dem Ende der Befristung zum 31. März 2026 das Klinikum Bielefeld verlassen, teilt das Klinikum weiter mit.
cs