Mit seiner Musik machte er Filme unvergesslich – nun ist der argentinische Komponist, Pianist und Dirigent Lalo Schifrin im Alter von 93 Jahren gestorben. Weltweit bekannt wurde er mit dem Titelthema zum Film „Mission: Impossible“.
Der Komponist Lalo Schifrin ist im Alter von 93 Jahren gestorben. Das bestätigten seine Söhne Ryan und William gegenüber US-Medien.
Schifrin komponierte die Musik für rund 100 Filme, viele davon wurden stilprägend. Berühmt wurde er durch seine markanten Soundtracks, etwa für „Bullitt“, „Starsky & Hutch“, mehrere „Dirty Harry“-Filme mit Clint Eastwood – und natürlich das ikonische Thema von „Mission: Impossible“.
Darüber hinaus war Schifrin ein international angesehener Jazzpianist und Orchesterdirigent. Zu seinen musikalischen Vorbildern zählte er Jazzgrößen wie Charlie Parker, George Gershwin und Louis Armstrong.
Frühe musikalische Prägung
Geboren wurde Schifrin 1932 in Buenos Aires. Sein Vater war Konzertmeister des Philharmonischen Orchesters der Stadt. Früh geprägt durch klassische Musik entdeckte Schifrin als Teenager den Jazz, den er später kunstvoll mit klassischen Elementen verband. Dieser genreübergreifende Stil wurde zum Markenzeichen seiner Musik für Film und Fernsehen.
Nach einem Soziologie-Studium erhielt Schifrin mit Anfang 20 ein Stipendium am Pariser Konservatorium. Tagsüber studierte er dort Komposition, nachts spielte er in den Jazz-Clubs der französischen Hauptstadt. Zurück in Buenos Aires gründete er ein Jazz-Orchester, mit dem er wöchentlich in einer TV-Show auftrat.
Weg nach Hollywood
Eine Begegnung mit dem Jazzmusiker Dizzy Gillespie erwies sich als wegweisend für seine zukünftige Karriere. Zunächst komponierte er das Album „Gillespiana“ für Gillespie, auf dem er auch Klavier spielte. Einige Jahre später holte ihn Gillespie als Pianist in sein Quintett. Schifrin zog dafür Anfang der 60er Jahre nach New York City und machte sich in den USA mit Jazz und auch mit Bossa Nova einen Namen.
Später nahm er die amerikanische Staatsbürgerschaft an. In seiner alten Heimat hatte der Argentinier vereinzelt an Filmen mitgewirkt. Sein erstes Hollywood-Engagement wurde der Abenteuerfilm „Rhino!“
Clint Eastwood überreicht Schifrin 2018 einen Ehren-Oscar für sein Lebenswerk.
Mehrere Grammys und Oscar-Nominierungen
Sein bekanntestes Werk, das Thema der Fernsehserie „Mission: Impossible“, entstand unter ungewöhnlichen Bedingungen. Ohne den Vorspann zu sehen, sollte Schifrin die Titelmelodie komponieren: „Du musst die Noten ohne irgendwas auf dem Bildschirm schreiben“, habe man ihm gesagt, erinnerte sich Schifrin später. „Wir richten uns nach deiner Musik. Gib uns etwas Rhythmisches.“ Das Ergebnis war eine Komposition im seltenen 5/4-Takt – und wurde weltberühmt.
Für sein Werk wurde Schifrin mehrfach ausgezeichnet: Er gewann mehrere Grammys und war mehrfach für den Oscar nominiert – unter anderem für „Der Unbeugsame“. Im Jahr 2018 erhielt er einen Ehren-Oscar für sein Lebenswerk – überreicht von Hollywoodstar Clint Eastwood persönlich.