AUDIO: Paloma-Viertel-Investor übernimmt keine Anwohnerwünsche (1 Min)
Stand: 27.06.2025 12:24 Uhr
Das Paloma-Viertel an der Reeperbahn sorgt wieder für Diskussionen. Seit Ende vergangenen Jahres ist klar: Die Quantum Immobilien AG baut nun auf dem Areal. Aber jetzt bleibt die ursprüngliche Planung auf der Strecke.
Ein Leuchtturmprojekt sollte das Paloma-Viertel auf dem Gelände der ehemaligen Esso-Häuser auf St. Pauli werden – langwierig geplant mit Menschen aus dem Viertel. Die Anwohnerinnen und Anwohner akzeptierten, dass dichter und höher gebaut wird. Dafür sollten aber viele öffentliche Gemeinschaftsflächen entstehen, wie zum Beispiel auf den Dächern.
Quantum streicht Anwohnerwünsche ersatzlos
Nach jahrelangem Stillstand übernahm vergangenen November der Investor Quantum das Projekt. Das Unternehmen baut die Wohnhäuser für die städtische Wohnungsbaugesellschaft SAGA. Nun zeigt die Antwort auf eine kleine Anfrage der Linken: Von den ursprünglichen Plänen für das Paloma-Viertel lässt Quantum nicht viel übrig. Stadtbalkon, Kletterwand, Fußgängerbrücke, Skateanlage – all diese Wünsche von Anwohnerinnen und Anwohnern wurden ersatzlos gestrichen.
Paloma-Viertel bekommt mehr Sozialwohnungen
Auch ein Low-Budget Hostel soll es nicht geben. Dafür wird das geplante Hotel deutlich größer. Außerdem ist weniger Wohnraum geplant. Dieser wird dann allerdings komplett gefördert. Das Quartier bekommt also mehr Sozialwohnungen, als zuvor geplant. Der Stadtteil sollte aber ein Wörtchen bei Planänderungen mitreden dürfen, forderte der Linke-Bürgerschaftsabgeordnete Marco Hosemann. Er kritisierte auch, dass die Neuplanung bisher nicht transparent ist.
Esso-Häuser im Jahr 2014 abgerissen
Das Areal am Spielbudenplatz hatte die Bayerische Hausbau Development im Jahr 2009 gekauft. Bereits 2011 wurde in Gutachten festgestellt, dass die Esso-Häuser wirtschaftlich nicht zu retten seien. Im Dezember 2013 mussten dann alle Bewohnerinnen und Bewohner über Nacht ihre Wohnungen wegen Einsturzgefahr verlassen. 2014 wurde die frühere Bebauung des Areals mit der berühmten Esso-Tankstelle abgerissen. Seitdem klafft mitten auf dem Kiez eine rund 6.000 Quadratmeter große Baulücke.
Laut Hamburger Senat will die städtische SAGA zusammen mit der Quantum Immobilien AG das Areal der früheren Esso-Häuser am Spielbudenplatz übernehmen.
Am Hamburger Spielbudenplatz wurden ab Februar 2014 die Esso-Häuser abgerissen. NDR.de blickt auf die Abrissarbeiten zurück.
2013 mussten alle Bewohner wegen Einsturzgefahr raus, 2014 folgte der Abriss. Bis 2028 sollen auf dem Areal neue Wohnungen entstehen.
Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 27.06.2025 | 11:00 Uhr