Hamburg – Jetzt wird sogar aus der Luft Jagd auf Verkehrssünder gemacht. Wie die Hamburger Polizei bestätigt, setzen die Beamten neuerdings eine Hightech-Drohne dafür ein.

Bislang hatte man bei Verkehrskontrollen auf Polizisten als Zeugen oder im Auto versteckte Videotechnik gesetzt. Nun die neue Taktik!

Ein Radrennfahrer unterwegs auf einer Straße (SYMBOLBILD)

Ein Radrennfahrer unterwegs auf einer Straße (SYMBOLBILD)

Foto: Stefan M. Prager

Drohne kreist über Ampel

Der jüngste Einsatzort: Eine Baustelle an der Tatenberger Schleuse. Hier wird der einspurige Verkehr derzeit durch eine Ampel geregelt wird. Viele Radfahrer fuhren einfach weiter oder nutzten verbotswidrig den Gehweg.

Polizeisprecher Thilo Marxsen bestätigt BILD: „Bei einer Rotlichtüberwachung kam auch eine Drohne zum Einsatz. Damit konnten Verstöße beweissichernd dokumentiert werden.“

Die Bilanz: Seit April wurden bei Schwerpunkteinsätzen knapp 590 Radfahrer überprüft und rund 300 Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet.

Radfahrern drohen Punkte in Flensburg

Rechts-Referent Roland Huhn warnt auf der Internetseite vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC): „Das Bußgeld für einen einfachen Rotlichtverstoß liegt für Radfahrende bei 60 Euro. Werden andere Verkehrsteilnehmende dabei gefährdet, sind es 100 Euro. Bei einem Rotlichtverstoß mit Unfallfolge oder Sachbeschädigung zahlen Radfahrende ein Bußgeld von 120 Euro. Zusätzlich wird ein Punkt im Fahreignungsregister in Flensburg eingetragen.“

War die Ampel länger als eine Sekunde rot, steigt das Bußgeld auf 100 Euro. Mit Gefährdung anderer sind es 160 Euro, mit Unfallfolge oder Sachbeschädigung 180 Euro. Auch hier gibt es einen Punkt in Flensburg.

Die Polizei kündigt weitere Kontrollen an

Die Polizei kündigt weitere Kontrollen an

Foto: Soeren Stache/dpa

Kontrollen zeigen Wirkung

Polizeisprecher Marxsen: „Die Kontrollen haben einen Rückgang der Verstöße erkennen lassen. Auch Kraftfahrzeugführende missachten an dieser Stelle die Verkehrsregeln, jedoch in geringerem Umfang.“

Die Vier- und Marschlande sind insbesondere im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel für viele Hamburger, Besucher aus dem Umland und Touristen. Touren mit dem Rad erfreuen sich großer Beliebtheit. Zudem sind viele Radrennfahrer dort anzutreffen.

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Die Polizei warnt vor Unfällen – vorwiegend zwischen Altengamme und Tatenberg – die durch das Auffahren auf am Fahrbahnrand stehende Hindernisse (z. B. parkende Fahrzeuge) verursacht werden.

Polizeisprecher Marxsen: „Häufig ist dies auf die abgesenkte Kopf- und Körperhaltung der Rennradfahrenden zurückzuführen. Um dem entgegenzuwirken, informiert die Polizei Hamburg seit mehreren Jahren mit der Aktion ‘Kopf hoch‘ über die Gefahren.“