Die kommunale Dresdner Bäder GmbH hat die Springerhalle des Schwimmsportkomplexes Freiberger Straße mit sofortiger Wirkung gesperrt. Wie die Stadtverwaltung am Freitag mitteilte, wurden die gerade dort stattfindenden Deutschen Meisterschaften der C-Jugend im Wasserspringen vorzeitig abgebrochen.
Als Grund für die Sperrung wurden Zweifel an der Belastbarkeit der Dachkonstruktion angegeben. Sie seien bei Vorbereitungen für ein turnusmäßiges Gutachten zum Zustand der Hängekonstruktion aufgetaucht. Das beauftragte Statikbüro hatte dafür die Bauunterlagen der in den 1960-er Jahren errichteten Springerhalle östlich des Stadtzentrums gesichtet.
Hennigsdorfer Roststahl in der Hallendecke
Dabei stellten die Ingenieure fest, dass die Spannbetonbinder des Dachtragwerkes dieselbe Stahlsorte enthalten, die bei der teileingestürzten Carolabrücke verwendet wurde – den sogenannten Hennigsdorfer Spannstahl. Die Experten befürchten deshalb Rost an den Spanngliedern und konstruktive Schwächen der Dachbinder. Angesichts dieser Risiken könne nicht garantiert werden, dass der Weiterbetrieb der Halle ungefährlich ist.
Schwimmhallen nicht betroffen
Die Bäder GmbH und Dresdens Sportbürgermeister Jan Donhauser (CDU) veranlassten daraufhin die sofortige Sperrung. Zusammen mit Vertretern des Bundesstützpunktes Wasserspringen soll kommende Woche über das weitere Vorgehen beraten werden. Das Statikbüro hat empfohlen, die Dachbinder so schnell wie möglich genau zu untersuchen. Nicht von der Sperrung betroffen sind die sanierte und die 2016 neu errichtete Schwimmhalle des Sportkomplexes.