Wahl des Kirchengemeinderats in Stuttgart: Kirche heute: Mit weniger Geld große Aufgaben bewältigen Er baut auf engagierte Kirchenmitglieder: Stadtdekan Christian Hermes Foto: Lichtgut/Julian Rettig

In Stuttgart machen sich die 462 neu gewählten Mitglieder der katholischen Kirchengemeinderäte und Pastoralräte demnächst an die Arbeit. Auf sie warten große Herausforderungen.

Nach der Kirchengemeinderatswahl in den katholischen Gemeinden in Stuttgart konstituieren sich demnächst die neu besetzten Gremien und nehmen ihre Arbeit auf. Bei der Wahl am letzten Märzwochenende waren 462 Frauen und Männer für die nächsten fünf Jahre gewählt worden. Wie aus der Auswertung der Wahlergebnisse hervorgeht, sind 45 Prozent der Gewählten neu in den Gremien. Frauen und Männer sind darin zu gleichen Teilen vertreten. Die Wahlbeteiligung war niedrig, lag mit mit 13,7 Prozent jedoch höher als vor fünf Jahren (10,8 Prozent). Die höchste Wahlbeteiligung wurde in der Kirchengemeinde St. Barbara in Hofen verzeichnet (32 Prozent), gefolgt von St. Augustinus in Neugereut (29 Prozent). Laut Stadtdekanat beträgt der Altersdurchschnitt in den neu besetzten Gremien 53 Jahre. Die Gemeinde mit dem jüngsten Altersdurchschnitt (40,4 Jahre) ist St. Bonifatius in Steinhaldenfeld.

Gewählt wurde in 38 von 42 Stuttgarter Gemeinden

Wahlberechtigt in den Stuttgarter Ortsgemeinden waren etwa 92 000 Frauen und Männer. Parallel dazu wurden in den Gemeinden für Katholiken anderer Muttersprache Pastoralräte gewählt, die obersten Gremien der Pfarreiengemeinschaft. Dazu waren rund 58 000 Katholiken aufgerufen. Gewählt werden konnte in 38 von 42 Stuttgarter Gemeinden sowie in 15 von 17 muttersprachlichen Gemeinden. In sechs Gemeinden nehmen Vertretungsgremien die Arbeit auf; dort hatten sich nicht genug Kandidaten gefunden.

Christian Hermes, der katholische Stadtdekan, erklärte: „Wir sind dankbar für die vielen Frauen und Männer, die bereit sind, für fünf Jahre Verantwortung zu übernehmen und mit zu entscheiden, wie die Stuttgarter Stadtkirche in die Zukunft geht.“ Man stehe vor großen Herausforderungen. Auf die 462 Gewählten kämen wichtige Entscheidungen zu. Sowohl auf Ebene der Diözese als auch auf Ebene des Stadtdekanats brauche es Ideen, „wie man mit weniger Ressourcen auskommt und doch ein lebendiges kirchliches Leben an vielen Orten ermöglicht“.