Es droht ein geschlechterpolitischer Rollback. Und leider kommt er sowohl von Rechts als auch von politischen Kräften, die sich selbst als konservativen Mitte verstehen. In Bad Freienwalde wurde ein Familienfest angegriffen, bei dem es auch um queere Sichtbarkeit ging. Der Angriff reiht sich ein, in eine Vielzahl von Angriffen auf CSDs.
Es ist beeindruckend zu sehen, dass sich die queere Community von diesen Angriffen nicht einschüchtern lässt. Die Auseinandersetzung um queere Sichtbarkeit steht für die Frage, in was für einem Land wir leben wollen. Die Angriffe auf die queere Comunity zielen in der Konsequenz auf unsere offene und plurale Gesellschaft. Die Verteidigung der CSDs ist deshalb die Aufgabe aller Demokrat:innen.
Andrea Kühnemann Bezirksleiterin Verdi Berlin-Brandenburg
Leider hat die neue Bundestagspräsidentin Julia Klöckner dies noch nicht verstanden. Ihr Verbot für das queere Mitarbeitenden-Netzwerk des Bundestages sichtbar als Netzwerk auf dem Berliner CSD aufzutreten, ist ein Skandal und zeugt von einem fatalen Verständnis von Neutralität.
Unser Grundsetz ist nicht neutral gegenüber Ausgrenzung und Hass. Es stellt die Würde des Menschen an erster Stelle und konkretisiert dies als das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit.
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Für eine Sichtbarkeit queerer Lebensweisen zu streiten, ist vor dem Hintergrund der aktuellen Angriffe von Rechts also erste Bürgerpflicht. Das diesjährige CSD-Motto „Nie wieder still!“ bringt auf den Punkt, worum es aktuell geht! Deshalb beteiligt sich ver.di wie jedes Jahr am Motzstraßenfest und ruft alle Berliner:innen auf, den CSD ein Zeichen zu setzen.
In unserer Kolumne „In der Lobby“ kommentieren führende Köpfe der Berliner Wirtschaft die politische Lage.