Ein Bauarbeiter nimmt auf einer Baustelle einen Balken entgegen. (Symbolfoto)

AUDIO: Wohnungen statt Gewerbe: Bezirksamt gegen Wirtschaftsbehörde (1 Min)

Stand: 28.06.2025 07:35 Uhr

Wo kann man in Hamburg noch Wohnungen bauen? Das Bezirksamt Altona schlägt dazu sieben größere Grundstücke vor, die sich überwiegend auf Gewerbeflächen befinden. Der Wirtschaftsbehörde geht das zu weit.

Um dringend benötigte Wohnungen zu bauen, schlägt Altonas Bezirksamt etwa die Fläche vom Autohaus Leseberg in der Osdorfer Landstraße vor. Außerdem das ehemalige Max-Bahr-Gebäude am Rugenbarg und ein Kitagelände in Bahrenfeld.

Wirtschaftsbehörde will nur zwei Vorschläge mittragen

Die Wirtschaftsbehörde lehnt das ab. Sie schreibt in einem Brief, der NDR 90,3 vorliegt: „Seit 2011 sind 40 Hektar Gewerbe- und Industrieflächen auch für Wohnen überplant worden. Damit hat Altona hamburgweit die mit Abstand höchste Umwandlungsrate.“ Insgesamt könne die Behörde lediglich zwei der sieben Flächen „mittragen“.

„Kleine Betriebe werden an Stadtrand verdrängt“

Altonas SPD-Bürgerschaftsabgeordneter Mithat Capar versteht das: Altona habe mittlerweile hamburgweit den niedrigsten Anteil an Gewerbeflächen. „Wenn wir zulassen, dass kleine Betriebe immer weiter an den Stadtrand bis nach Pinneberg gedrängt werden, sägen wir an dem Ast, auf dem Hamburgs Wirtschaftskraft seit Jahrzehnten sitzt.“ Er schlägt Mischgebiete vor, in denen neue Wohnungen und alte Betriebe nebeneinander gedeihen könnten.

Ein Schutzhelm hängt an einer Säule auf einer Baustelle.

Die CDU wollte die Umwandlung von Bürogebäuden zu Wohnraum praktisch erproben lassen. Der Vorstoß wurde im Stadtentwicklungsausschuss abgelehnt.

Eine Visualisierung des Bürogebäudes in Bergedorf, das zu einem Wohnhaus wird.

Die Wohnungsnot ist groß – nicht nur in Hamburg. Eine neue Strategie: leer stehende Bürogebäude zu Wohnraum umfunktionieren. (25.01.2025)

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 28.06.2025 | 07:00 Uhr