Farbig bis bunt leuchten die vielen kleinen Kabinette der neuen Ausstellungsarchitektur, die etwas wuchtig sowie eckig in die beiden gebogenen Flügel der spätbarocken Orangerie gesetzt wurden. Im letzten Kabinett der rechten Seite sind per immersiver Lichtshow unter der Überschrift „Tanz auf dem Vulkan“ unter anderem Dix‘ Bildnis der Tänzerin Anita Berber und das „Großstadt“-Tryptichon aus Stuttgart zu erleben – mit Salon, Jazz-Band, Reichen, Schönen aber auch Kriegskrüppeln. Es ist ein Schlüsselbild der Weimarer Republik.
Dauerausstellung zeigt Immersion und Originale
Die wenigen Original-Bilder aus jener Phase, mit der Dix zum Weltstar wurde, sind in einem Kabinett zu sehen, das in spirituelles Lila getaucht ist. Zu der Malerei und Grafik, die in Gera im Original betrachtet werden kann, gehören Dix‘ Silberstiftzeichnungen. Für sie ist Gera bekannt. Auch das Alterswerk des Künstlers, seine altmeisterlichen Landschaften, zu denen ihn die Nazis zwangen, sind zu sehen. Mit ihnen konnte er nicht an seine Erfolge der Zwanziger Jahre anknüpfen.
Kein Platz mehr für Wechselausstellungen in der Orangerie
Die Schau zeigt auch Leihgaben, etwa aus der Sammlung Niescher und aus der 1983 von der Witwe des Künstlers, Martha Dix, gegründeten Otto Dix-Stiftung in Vaduz. Durch die Dix-Stiftung kam es überhaupt zur neuen Dauerausstellung in beiden Flügeln der Orangerie. Als Dauerleihgeberin bedeutender Dix-Bilder in Gera sah sie diese nicht angemessen präsentiert, drohte gar mit Abzug.