11.04.2025

Ukraine-Krieg im Liveticker
+++ 06:10 Wieder Angriffe und Zerstörung – Selenskyj: Russland „ignoriert Diplomatie“ +++

Bei russischen Luftangriffen auf die Ukraine werden nach Angaben aus Kiew zwei Menschen getötet und mehr als zwei Dutzend verletzt. Ein russischer Raketenangriff in der zentralen Stadt Dnipro habe auch einen Menschen das Leben gekostet, erklärt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Laut dem Gouverneur der Region Dnipropetrowsk, Serhij Lysak, werden bei dem Angriff zudem acht Menschen verletzt. Bei einem russischen Drohnenangriff auf ein Wohngebäude in der westukrainischen Stadt Schytomyr wird nach Angaben des Gouverneurs der Region, Witali Bunetschko, ein Mensch getötet. Unter den fünf Verletzten sei auch ein Kind. In anderen Städten in der Ukraine gibt es ebenfalls Verletzte durch russische Angriffe. Laut Selenskyj zeigt dies, dass Russland „Diplomatie ignoriert“.

+++ 05:42 EU und Ukraine vereinbaren Verlängerung von visafreien Transporten per Lkw +++
Der Gütertransport zwischen der Ukraine und der Europäischen Union über die Straße bleibt bis zum Jahresende visafrei möglich, erklärt der ukrainische Premierminister Denys Schmyhal. Unternehmer brauchen weiterhin keine Sondergenehmigungen. „Die ukrainischen Straßenexporte in die EU stiegen um 42 Prozent und die Straßenimporte in die Ukraine um 37 Prozent“, sagt Schmyhal auf Telegram.

+++ 04:47 Kanada übergibt 40.000 Raketentriebwerke an Ukraine +++
Die kanadische Militär-Ausbildungsmission Unifier gibt der Ukraine 40.000 Triebwerke für CVR-7-Raketen. „Dank unserer logistischen Unterstützung sind die Streitkräfte der Ukraine besser für die Verteidigung ihres Landes gerüstet“, teilen die Soldaten auf X mit. Bei CVR-7-Raketen handelt es sich um ausgemusterte Raketen aus den 1980er Jahren. Sie wurden in den frühen 2000ern außer Dienst gestellt und sollten entsorgt werden. Die Ukraine stellte mit Kriegsbeginn jedoch einen Antrag, die verbliebenen Luft-Boden-Raketen zur Ersatzteilgewinnung zu erhalten. Kanada schickte zuvor bereits 2000 Antriebe sowie 1300 Sprengköpfe, berichtet „Ukrinform“.

+++ 03:46 US-Botschafterin in der Ukraine tritt zurück +++
Die US-Botschafterin in der Ukraine, Bridget Brink, räumt ihren Posten. „Botschafterin Brink wird zurücktreten. Sie war dort drei Jahre lang Botschafterin – das ist eine lange Zeit in einem Kriegsgebiet“, teilt das Außenministerium mit. Brink wurde von Joe Biden nominiert. Sie war seit Mai 2022 Botschafterin in Kiew und verlässt Insidern zufolge das Amt auf eigenen Wunsch. Ihr Weggang erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem die Trump-Regierung versucht, ein Abkommen zwischen der Ukraine und Russland auszuhandeln, um den Krieg zu beenden.

+++ 02:47 Moskau: Weiteres Dorf in Sumy „befreit“ +++
Moskau meldet die Einnahme eines weiteren Dorfes in der Region Sumy im Nordosten der Ukraine. Russische Soldaten hätten das Dorf Schurawka „befreit“, erklärt die Armee. Der ukrainische Generalstabschef Oleksandr Syrskyj hatte in dieser Woche vor einer russischen Offensive in der Region Sumy und der Nachbarregion Charkiw gewarnt.

+++ 01:42 Für fünf Jahre: London erwägt Truppen-Stationierung in der Ukraine +++
Großbritannien erwägt einem Medienbericht zufolge die Entsendung von Truppen in die Ukraine für fünf Jahre. Wie der „Telegraph“ unter Berufung auf Insider schreibt, ist dies eine von mehreren Optionen, die auf dem Tisch liegen. Eine Truppe unter europäischer Führung könne Russland davon abhalten, seine Vereinbarungen zu verletzen, und den Ukrainern eine dringend benötigte Atempause verschaffen, so der Bericht weiter.

+++ 01:05 Harry trifft ukrainische Veteranen in Lwiw +++
Der derzeit in Europa weilende Prinz Harry reist überraschend in die Ukraine. In Lwiw trifft sich der jüngere Sohn von König Charles mit Kriegsopfern, wie unter anderem die britische „Daily Mail“ berichtet. So besucht der 40-Jährige das Superhumans Center, eine orthopädische Klinik in der Nähe von Lwiw, die verwundete Militärangehörige und Zivilisten behandelt. Das Zentrum bietet kostenlose Prothesen, rekonstruktive Chirurgie und psychologische Hilfe an. Auch mit der ukrainischen Ministerin Natalia Kalmykova, die für Veteranenangelegenheiten zuständig ist, kommt der Herzog von Sussex während seines Besuchs zusammen.Der Prinz, selbst ein Armee-Veteran, arbeitet schon seit vielen Jahren mit verwundeten Veteranen.

+++ 00:42 Kiew wirft Moskau Erschießung von Kriegsgefangenen vor +++
Die Ukraine wirft dem russischen Militär die Erschießung von vier weiteren ukrainischen Soldaten nach ihrer Gefangennahme vor. Ein von einer Drohne aufgenommenes Video dokumentiere dieses Kriegsverbrechen, schreibt der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez bei Telegram. Auf den Bildern ist zu sehen, wie Soldaten mit erhobenen Händen aus einem zerstörten Haus kommen und sich auf Befehl ihrer Gegner ins Gras legen. Anschließend schießen diese auf die am Boden Liegenden – erst in den Rücken und dann in den Kopf. „Nach vorläufigen Informationen geschah dies am 13. März in der Nähe des Dorfes Pjatychatky“, schreibt Lubinez. Er werde den Fall dem Internationalen Roten Kreuz und den Vereinten Nationen übermitteln, damit sie die Straftat erfassen. Solche Hinrichtungen seien kein Einzelfall, sondern systematische Politik der Russischen Föderation, die auf höchster Ebene gefördert werde. Unabhängige Experten haben das Video als authentisch eingestuft.

+++ 23:40 Selenskyj fordert mehr Druck gegen Russland nach Raketenbeschuss +++
Wolodymyr Selenskyj wirft Russland nach einem Raketenangriff auf die Millionenstadt Dnipro fehlenden Friedenswillen vor. Der ukrainische Präsident fordert, den internationalen Druck auf Moskau zu erhöhen. „Es ist eine Taktik des Drucks nötig – Druck auf Russland, damit Terror und Krieg enden“, sagt Selenskyj. Bei dem Angriff am Abend wurde nach seinen Angaben mindestens ein Mensch getötet. Fünf weitere Personen wurden demnach verletzt. Selenskyj berichtet zudem von weiteren Angriffen auf die Hauptstadt Kiew und Nikopol im Tagesverlauf. Bei der Attacke auf das am Dnipro nahe der Front gelegene Nikopol seien zwölf Personen, darunter ein Kind, verletzt worden. „Russland ignoriert offensichtlich die Diplomatie und nutzt seine Kontakte mit der Welt nur dazu, um für sich Vorteile herauszuholen, nicht für eine Beendigung des Kriegs“, sagt Selenskyj.

+++ 22:10 Militärexperten: SPD ist Sicherheitsrisiko für Deutschland +++
Wladimir Putin wird Europa und die Nato zeitnah testen, davon sind Historiker Sönke Neitzel und Politologe Carlo Masala überzeugt. Auch das Wo und das Wie ist für die beiden Militärexperten bereits geklärt: Russische Soldaten könnten problemlos in die estnische Grenzstadt Narwa einmarschieren und sie besetzen. Und dann? Wie reagiert Deutschland? Europa? Die Nato? Wie überzeugt man Portugal, für eine kleine estnische Stadt in den Krieg zu ziehen?

Die Stimmung im neuesten „ntv Salon“ ist gedrückt, das Thema umso wichtiger: Wie wahrscheinlich ist ein Angriff von Russland auf einen Nato-Staat? Wäre Deutschland darauf vorbereitet? Masala und Neitzel sind skeptisch. „Wir haben die Bundeswehr zum bewaffneten THW gemacht“, sagen sie über die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte. Sie hinterfragen auch, ob die Regierungsparteien den Ernst der Lage verstanden haben: „Als ich gesehen habe, dass die SPD im Koalitionsvertrag einen freiwilligen Wehrdienst durchgesetzt hat, musste ich mich erst einmal ärztlich versorgen lassen“, sagt Neitzel. Die Militärexperten bezeichnen die Sozialdemokraten in der Folge als „Sicherheitsrisiko für Deutschland“.

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+++ 21:45 Schmyhal: „Europa ist aufgewacht“ und will wohl zwei Millionen Granaten bezahlen +++
Ukraine-Premier Denys Schmyhal berichtet nahezu euphorisch über das Ergebnis des Assoziationsrates der Europäischen Union und der Ukraine. „Europa ist aufgewacht und setzt äußerst aktiv Programme zur Entwicklung der Verteidigungsindustrie und Innovationen im Sicherheitssektor um“, sagt Schmyhal. „Die Ukraine nimmt in dieser Zusammenarbeit bereits einen würdigen Platz ein. Sie beteiligt sich auch an Großprojekten wie der Europäischen Verteidigungsstrategie.“ Bei den heutigen Verhandlungen wurde zudem der „dringenden Notwendigkeit der Finanzierung von zwei Millionen Artilleriegeschossen große Aufmerksamkeit geschenkt“, so der Premierminister. Es seien bereits Vereinbarungen getroffen worden, „um dieses Projekt dringend und unverzüglich umzusetzen“.

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