Ein Auto ist am Samstagabend in Krefeld in eine Menschenmenge gefahren. Dabei wurden laut Polizei fünf Menschen verletzt, darunter zwei Kinder – das eine ein Jahr alt, das andere zwei Jahre alt. Alle Verletzten gehören zu einer Familie; sie wurden per Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht.

Der Vorfall ereignete sich laut Polizei gegen 20.40 Uhr an der Südstraße Ecke Tannenstraße. Dort fuhr ein fünftüriger weißer Peugeot 208 mit Essener Kennzeichen in die Gruppe von Menschen. Der Fahrer flüchtete vom Ort des Geschehens, das Fahrzeug wurde später an der Kölner Straße entdeckt, mit offenen Fenstern, offenen Türen. Direkt daneben befanden sich die mutmaßlichen Fahrzeuginsassen. Die Polizei stellte drei Männer: Sie sind 24, 28 und 29 Jahre alt. Alle sind Krefelder, alle gaben an, nicht Fahrer gewesen zu sein.

„Wer das Auto gefahren hat und ob der Fahrer unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stand, ist Teil der laufenden Ermittlungen“, teilte ein Polizeisprecher mit. Der 28-Jährige wurde festgenommen – weil er noch einen Haftbefehl wegen Diebstahls offen hatte. Auch die beiden anderen Männer mussten zunächst mit aufs Präsidium, um eine Blutprobe abzugeben. Die Beamten ermitteln nun zu den Hintergründen.

Wie die Polizei bestätigte, ging dem Vorfall ein Streit voraus. Sie wertet die Fahrt in die Personengruppe als Unfall: Auf der Rossstraße war es zu einer Auseinandersetzung gekommen. Gegen 20.20 Uhr wurde die Polizei alarmiert, weil die Auseinandersetzung zu einer Schlägerei eskaliert war. Die 24, 28 und 29 Jahre alten Männer stehen im Verdacht, nach der Schlägerei mit dem Auto geflüchtet zu sein und dabei den Unfall verursacht zu haben. Für die Flucht gab es wohl einen guten Grund: Sowohl der 24-Jährige als auch der 29-Jährige gelten als „hinlänglich polizeibekannt wegen zahlreicher Delikte“, so der Polizeisprecher.

Die Ermittlungen vor Ort liefen am Abend auf Hochtouren. Polizei und Rettungskräfte waren mit einem größeren Aufgebot im Einsatz. Die Verletzten – neben den beiden Kleinkindern eine 25-jährige Frau und ein 25-jähriger Mann sowie eine 52-jährige Frau – wurden aufgrund der Schwere ihrer Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr bestand am späten Abend nicht.

Wie die Polizei auf Anfrage mitteilte, handelt es sich bei den Unfallopfern um eine Familie: ein Ehepaar, seine Kinder und die Schwiegermutter. Eine Beziehung zu den drei Insassen des Peugeots bestehe nicht.

Der Wirt des Tannencafés beschrieb den Ablauf so: „Ein weißer Wagen fuhr mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit, bog dann links in die Tannenstraße ab und steuerte an der Kreuzung zur Südstraße in die Personengruppe. Ich hatte den Eindruck, da ist ein Fahrer, der sein Auto nicht im Griff hat“, erklärte Thomas Lüttger. Dass die Fahrt verhältnismäßig glimpflich ausging, sei pures Glück, so der Wirt: „Einen Kinderwagen hat das Auto komplett platt gemacht. Zum Glück befand sich da zu dem Zeitpunkt kein Kind drin.“

In einer früheren Version unseres Berichts hatten wir geschrieben, dass alle drei erwachsenen Unfallopfer Männer seien. Die Polizei hat ihre Angaben später korrigiert. Zunächst war in unserem Bericht von zwei Festgenommenen die Rede. Zwar stellte die Polizei mehrere Fahrzeuginsassen; verhaftet wurde aber nur einer, wegen eines noch offenen Haftbefehls.