Aachen – Unbekannte brachen in ein indisches Restaurant in Aachen ein. Sie schmierten Hakenkreuze und Nazi-Parolen an die Wände, verwüsteten alles und legten Feuer.
Bilder zeigen neben Hakenkreuzen die verfassungswidrigen Worte „Sieg Heil“ und „Ausländer Drecks“. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln, die Oberbürgermeisterin der Stadt äußert sich.
So erlebte der Restaurant-Besitzer die Tat
„Am Morgen des 26. Juni bekam ich einen Anruf, dass es in meinem Lokal brennt“, schildert Param Jid (64) den Schock seines Lebens. Seit elf Jahren betreibt der Inder ein traditionell indisches Restaurant am Alexianergraben in Aachen (NRW), der Stadt, die seit 40 Jahren seine Heimat ist.
Der Restaurant-Besitzer zu BILD: „Als ich ankam, brannte es im Ladeninneren, die Feuerwehr und die Polizei waren vor Ort.“ Doch bei der Brandstiftung beließen die Einbrecher es nicht: „Das ganze Restaurant wurde verwüstet, es ist alles kaputt: Möbel, Böden, Fenster“, erzählt Jid. An die Wände im „Maharaja“ Restaurant wurden mit roter Farbe die verfassungswidrigen Parolen geschmiert.
Ein großes rotes Hakenkreuz wurde an die Wand des Restaurant-Büros geschmiert. Alles ist verwüstet
Foto: Privat
Das „Maharaja“ Restaurant nach dem Einbruch
Foto: Privat
Parolen voller Rechtschreibfehler
Ein Marketing-Mitarbeiter des Lokals zu BILD: „Auf dem Boden steht auch ACAB, eine Parole, die eigentlich eher aus dem linken Spektrum stammt.“ Zudem wurde an die Küchentür „Dein Esen schmeckt scheise“ geschrieben. „Die Parolen sind voller Rechtschreibfehler“, so der Mitarbeiter weiter.
Hier war offenbar ein Ausländer-Feind am Werk, der selbst über wenig Deutschkenntnisse verfügt
Foto: Privat
Staatsanwältin Johanna Boomgaarden erklärt in BILD: „Entweder war der Täter selbst Ausländer oder es handelt sich um einen Deutschen mit sehr schlechten Deutschkenntnissen.“
Ein Penis, ein Hakenkreuz und der Schriftzug „Sex“ sind auf einer Restaurant-Tür zu sehen
Foto: Privat
Aachens Bürgermeisterin zeigt sich betroffen
Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen (62, parteilos) zeigt sich auf Instagram bestürzt, schreibt: „Das ist ein Angriff, der sich gegen Menschen richtet, gegen Vielfalt, gegen alles, wofür unsere Stadt steht.“
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Die Polizei ermittelt nach dem Brand in alle Richtungen. Lokalbetreiber Param Jid hat eine leise Ahnung, wer dahinterstecken könnte: „Ich hatte ein paar Tage vorher Streit mit einem Kunden, der nicht bezahlen wollte. Der hat hier total Stress gemacht, und ich habe ihn danach angezeigt.“
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Der 64-Jährige möchte sich der Öffentlichkeit momentan nicht zeigen – aus Angst, von Rechtsradikalen verfolgt zu werden.