29.06.2025
Ukraine-Krieg im Liveticker
+++ 06:10 Wadephul: Russland bedroht direkt auch unser Leben in Deutschland +++
Bundesaußenminister Johann Wadephul warnt davor, die Gefahr für Deutschland durch Russland zu unterschätzen. „Russland bedroht direkt auch unser Leben in Frieden und Freiheit in Deutschland“, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine sei und bleibe die größte Bedrohung der Sicherheit in Europa und wichtigstes Thema der deutschen Außenpolitik.
+++ 05:10 Russland greift in der gesamten Ukraine an +++
Russland hat die Ukraine in der Nacht weit hinter den Frontlinien aus der Luft angegriffen. Neben Drohnen waren auch Langstreckenbomber im Einsatz. Aus mehreren Landesteilen werden Explosionen und Einschläge gemeldet, unter anderem aus Mikolajiw im Süden der Ukraine und Lwiw im Westen. Behörden dort berichten von Schäden an kritischer Infrastruktur, Verletzte soll es nicht geben. Das Einsatzkommando der polnischen Streitkräfte erklärt, es habe als Reaktion auf die russischen Luftangriffe in der Westukraine Kampfjets zusammengezogen und bodengestützte Luftverteidigungseinheiten aktiviert.
+++ 03:20 „Sinnloser Krieg“: Papst spricht Ukraine Mut zu +++
en Krieges nicht den Glauben zu verlieren. „Glauben heißt nicht, schon alle Antworten zu haben, sondern darauf zu vertrauen, dass Gott bei uns ist und uns seine Gnade schenkt“, schreibt der Pontifex auf X. Er fühle sich allen leidenden Menschen in der Ukraine nahe – besonders den Familien, die um ihre Angehörigen trauern, sowie den Gefangenen und Opfern des „sinnlosen Krieges“. Präsident Wolodymyr Selenskyj bedankt sich für die Worte, das Mitgefühl und die Gebete des Papstes. Gemeinsam müsse man die „willkürliche russische Aggression“ stoppen, so Selenskyj – und ruft den Vatikan zur Hilfe bei der Freilassung ukrainischer Kriegsgefangener auf.
+++ 01:03 Russische Drohnen ziehen Richtung Westukraine – Raketenangriffe erwartet +++
Die ukrainische Luftwaffe warnt im Großteil des Landes vor russischen Drohnenangriffen. In der Hauptstadt Kiew ist die Flugabwehr zu hören. Auch aus den östlicher gelegenen Großstädten Charkiw und Dnipro werden Explosionen gemeldet. Der Großteil der russischen Kampfdrohnen soll Militärbeobachtern nach allerdings in Richtung Westen geflogen sein. Für die Nacht werden auch russische Raketenangriffe von strategischen Bombern und von Kriegsschiffen erwartet.
+++ 23:50 Russische Kulturministerin lobt Zusammenarbeit mit Nordkorea +++
Russland und Nordkorea kommen sich nicht nur militärisch näher, sondern auch kulturell: Mit einer 125-köpfigen Delegation von Künstlern ist die russische Kulturministerin Olga Ljubimowa nach Nordkorea gereist. Dort hebt sie die „beispiellose“ kulturelle Zusammenarbeit zwischen Moskau und Pjöngjang hervor. Dank der Vereinbarungen zwischen dem russischen Präsidenten Putin und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un habe „die Zusammenarbeit im kulturellen Bereich zwischen unseren Ländern einen noch nie dagewesenen Stand erreicht“, schreibt Ljubimowa auf Telegram. Kim und Putin hatten nach dem russischen Überfall auf die Ukraine einen Vertrag unterzeichnet, der auch einen gegenseitigen Verteidigungspakt enthält.
+++ 22:20 Russland baut Werk für Bomber in Kasan massiv aus +++
Russland baut das Kasaner Flugzeugwerk massiv aus – die einzige Fabrik im Land, die strategische Bomber wie den Tu-160M produziert und modernisiert. Das berichtet der finnische Sender Yle unter Berufung auf Satellitenbilder von Planet Labs. Demnach entstanden auf dem Gelände im Winter neue Industriehallen, darunter ein Neubau von rund 320 Metern Länge – so groß wie drei Fußballfelder. Der Ausbau dürfte im Zusammenhang mit Verlusten durch ukrainische Drohnenangriffe stehen. Das Werk liefert auch Maschinen für das russische Militär und Regierungsflüge.
+++ 21:20 Ukraine bereitet Nachkriegswahlen vor +++
Das ukrainische Parlament arbeitet an einem Gesetzesentwurf für Wahlen nach dem Ende des Kriegsrechts. Parlamentschef Ruslan Stefantschuk sagt im ukrainischen Fernsehen, man bereite „verschiedene Grundszenarien“ vor, um das verfassungsmäßige Wahlrecht der Bürger abzusichern. Das neue Gesetz werde benötigt, weil die ukrainische Verfassung keine Klarheit über die Einzelheiten der Abhaltung von Wahlen nach dem Ende des Kriegsrechts enthalte, sagte Stefanchuk zuvor. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs sind Wahlen in der Ukraine ausgesetzt. Präsident Selenskyj hatte sich offen gezeigt, sein Amt nach einem Friedensabkommen abzugeben.
+++ 20:35 Mehrere Angriffe auf Zivilisten in Cherson +++
Russland attackiert erneut die südukrainische Region Cherson mit Artillerie und Drohnen. Nach Angaben der regionalen Militärverwaltung wurden am heutigen Samstag sechs Menschen verletzt – teils schwer. In der Ortschaft Beloserka wurde ein 47-jähriger Mann beim Arbeiten im Garten von Granatsplittern getroffen. In Cherson selbst warf eine russische Drohne Sprengstoff auf einen Kleinbus ab – ein 66-Jähriger erlitt dabei schwere Kopf- und Brustverletzungen. Weitere Drohnenangriffe trafen Fahrzeuge in Daryiwka und in Cherson. Auch dort wurden mehrere Zivilisten verwundet.
+++ 19:58 „Er hasst mich“: Fico lehnt Treffen mit Selenskyj ab +++
Der slowakische Regierungschef Robert Fico lehnt ein direktes Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ab. „Mein Treffen mit Präsident Selenskyj hat keinen Sinn, weil er mich hasst“, sagt Fico im slowakischen Fernsehen. Die Beziehungen zwischen der Ukraine und der Slowakei sind seit Ficos Amtsantritt angespannt. Zuletzt blockierte Bratislava gemeinsam mit Ungarn ein neues EU-Sanktionspaket gegen Russland.
+++ 19:02 Selenskyj setzt auf gute Beziehungen zu Kiew-kritischem Präsidenten Polens +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hofft auch unter dem künftigen polnischen Staatschef Karol Nawrocki – einem Kiew-kritischen Rechtsnationalen – auf enge Beziehungen zum Nachbarland. Gegenseitige Unterstützung und gegenseitiges Verständnis seien „extrem wichtig“, sagt Selenskyj bei einem Besuch des scheidenden polnischen Präsidenten Andrzej Duda in Kiew. „Wir werden alles in unser Macht Stehende tun, um sicherzustellen, dass die Beziehungen zwischen unseren Staaten noch enger werden.“ Der von der oppositionellen Partei PiS unterstützte Nawrocki hatte sich Anfang Juni in der Präsidentschaftsstichwahl in Polen gegen den Kandidaten des pro-europäischen Regierungslagers, Rafal Trzaskowski, durchgesetzt. Er tritt das Amt am 6. August an. Der scheidende polnische Staatschef Duda sagte nun in Kiew, Nawrocki werde weiter an den „bestmöglichen Nachbarschaftsbeziehungen“ zur Ukraine arbeiten. „Wenn man hinter dem Präsidentenschreibtisch sitzt, sieht die Welt ein bisschen anders aus, (…) als wenn man Kandidat bei einer Wahl ist.“
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