Der Plan der Berliner Grünen, erneut mit Bettina Jarasch als Spitzenkandidatin im Team mit Werner Graf in die Abgeordnetenhauswahl zu gehen, sorgt parteiintern für Kritik.
„Spitzenkandidaturen sollen die Breite der Wählerschaft ansprechen und nicht in erster Linie Parteifunktionäre glücklich machen“, sagte Timur Ohloff, Vorstandsmitglied des größten Berliner Grünen-Kreisverbands Mitte. „Wir brauchen weniger Binnenlogik, sondern mehr Beteiligung.“ Nur so gelingt der Partei ein überzeugendes Angebot für die Stadt.
Vergangenes Jahr hätten die Landesvorsitzenden deshalb noch einen partizipativen Prozess etablieren wollen, ergänzte Ohloff. Worauf er damit anspielt: Der Kreisverband Mitte hatte auf dem Landesparteitag im vergangenen November eine Mitgliederbefragung zur Spitzenkandidatur für 2026 beantragt.
Die Forderung wurde von der Partei abgelehnt. Zugleich wurde jedoch ein Kompromiss beschlossen, in dem es zur Frage, wie das Spitzenpersonal gefunden wird, heißt: „Dazu wird der Landesvorstand partizipativ ein Verfahren entwickeln.“ Nun scheint es, dass die Entscheidung doch erneut im Führungszirkel der Grünen getroffen wird.
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Hinter vorgehaltener Hand zeigten auch andere Grüne wenig Verständnis für die Aussicht, erneut mit Jarasch zur Abgeordnetenhauswahl anzutreten. Spricht man mit Parteimitgliedern, fällt stattdessen immer wieder der Name von Ex-Finanzsenator Daniel Wesener als Wunschkandidat.
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Von anderen wurde der Plan mit der Duo-Lösung Jarasch flankiert durch Graf hingegen als gute Option verteidigt. Jarasch sei unter den möglichen Kandidaten der Partei die am besten geeignete. Zudem unterscheide sich die Kandidatur schon allein durch den Einbezug des Co-Fraktionsvorsitzenden Werner Graf in ein Duo von früheren Wahlkämpfen.