Dramatische Comeback-Siege werden für die Männer des JSV Speyer langsam zur Gewohnheit.

Nach mehreren unglücklichen Niederlagen lag der JSV zur Halbzeit beim BC Karlsruhe 3:4 zurück. Das große Ziel Finalrunde schien in Gefahr. Doch dann setzte sich Speyer 10:4 durch. Yves Touna, Philip Müller und Felix Bächle hießen die Pechvögel im ersten Durchgang, die offene, enge Kämpfe entweder in der Verlängerung oder über die volle Kampfzeit verloren.

Touna gibt Startschuss

Franz Haettich, Onise Bughade und Irakli Kupatadze gewannen dagegen ihre Kämpfe souverän. Der aus Serbien stammende und für Karlsruhe antretende Weltranglistenerste der Unter-21-Jährigen, Milan Bulaja, besiegte im Abschlusskampf Jan-Niklas Goldhammer. Teamchef Michael Görgen-Sprau vertraute weiter seinen Pechvögeln.

Touna setzte sich in der Verlängerung durch. „Ich habe im ersten Kampf den Fehler gemacht, zu sehr darauf zu achten, was der Gegner macht. Ich wusste ja, dass er sehr stark ist und dass es ein enger Kampf wird. Für den zweiten Kampf habe ich mir dann vorgenommen, viel offensiver zu kämpfen, und ungefähr ab drei Minuten habe ich gemerkt, dass der Gegner körperlich abbaut und ich immer mehr im Vorteil war. Es war eine große Freude und Erleichterung, dass ich ihn letztlich besiegt habe, und auch sehr wichtig für das Team“, kommentierte Touna.

Müller revanchiert sich

Dimitri Gochilaidze kam für Haettich, Viktor Driller für Onise Bughadze im Schwergewicht. Sie knüpften an die Erfolge an. Nach Müllers Revanche stand es 7:4. Kupatadze machte mit einem Blitz-Ippon nach zehn Sekunden den Sack zu. Für die Kür sorgten Bächle und Routinier Andreas Benkert gegen Bulaja.

„Wir haben bewiesen dass wir die Comeback-Könige sind“, resümierte Görgen-Sprau: „Der erste Durchgang war denkbar ungünstig. Es ist sehr selten, dass man drei enge Kämpfe alle verliert. Wir waren nur kurz ratlos in der Halbzeit. Aber schnell war klar, dass wir die drei stehen lassen müssen und mit Blick auf unsere Wechseloptionen und die des Gegners gleichzeitig die Chance haben, in diesen Gewichtsklassen wieder zu gewinnen. Tatsächlich habe ich in der Halbzeit zum Team gesagt, jetzt holen wir uns alle sieben Punkt. Aber eigentlich war das nur zu Motivationszwecken. Es konnte niemand ernsthaft erwarten, dass es wirklich so kommt.“

So lebt der Traum von der erstmaligen Finalrundenteilnahme bis zum letzten Kampftag am 23. August beim Tabellenvierten Samurai Offenbach. Mit einem Sieg qualifiziert sich der JSV fürs Final Four am 25. Oktober in Wuppertal, sofern TSV Abensberg im Spitzenduell nicht gegen TSG Backnang verliert. „Dazu dürfen wir die Sommerpause nicht nur zur Regenerierung nutzen, sondern auch, um dafür zu sorgen, dass wir topfit und gut vorbereitet in Offenbach antreten können. Das wird ein ganz schwieriges Duell ohne klaren Favoriten“, so der JSV-Teamchef.