Der Besitzer des Schwulen-Cafés „Romeo & Romeo“ im Schöneberger Nollendorfkiez ist am Samstagabend vor seinem Geschäft beleidigt und angegriffen worden. Das teilte die Berliner Polizei mit. Er kam nach dem Angriff mit einer Platzwunde in ein Krankenhaus, hieß es weiter.
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Das Opfer saß demnach mit zwei anderen Männern an einem Tisch vor dem Café, als ein 23-Jähriger sie ansprach. Die Männer sollen ihn kurz darauf aufgefordert haben, sich zu entfernen, woraufhin sie beleidigt wurden. Der 23-Jährige habe ihnen die Worte „Ihr Hurensöhne“ und „Ich ficke euch“ zugerufen, wie eine Polizeisprecherin auf Tagesspiegel-Anfrage sagte.
Der Mann kehrte kurz darauf zurück und griff den 56 Jahre alten Besitzer des Cafés mit einer Bierflasche an. Daraufhin flüchtete der Angreifer, doch mehrere Personen verfolgten ihn und hielten ihn fest, bis alarmierte Polizisten ihn festnahmen. Der 23-Jährige kam aufgrund seines auffälligen Verhaltens in eine psychiatrische Einrichtung.
Queerbeauftragter: „Was muss noch passieren?“
Der Besitzer des „Romeo & Romeo“ erlitt eine Platzwunde am Kopf und kam in ein Krankenhaus, wo er ambulant behandelt wurde.
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Alfonso Pantisano, der Queerbeauftragte in Berlin, kündigte an, sich auf den Weg zu dem Besitzer machen zu wollen. „Wann hört dieser Wahnsinn auf? Was muss noch passieren, bis alle kapieren, wie ernsthaft gefährdet die queere Community ist?“, fragte Pantisano.
Die Polizei wertet den Angriff nach derzeitigem Kenntnisstand jedoch nicht als queerfeindliche Tat, wie die Sprecherin sagte. Derzeit liefen noch die Auswertungen.
Angriff auf Tipsy Bear Bar in der Nacht auf Samstag
Erst in der Nacht auf Samstag hatte eine Gruppe die queere „Tipsy Bear Bar“ in Prenzlauer Berg angegriffen. Eine der Personen hatte einen Baseballschläger dabei und eine andere riss die Regenbogenflagge vor der Bar herunter.
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Die Opferberatungsstelle Maneo registrierte für das Jahr 2024 738 queerfeindliche Vorfälle in Berlin. Dies ist nach Maneo-Angaben ein neuer Höchststand an dokumentierten Fällen.