Am Stand von Belle Moustache gab es beeindruckende Bärte zu bewundern. Unter den rund 25 aktiven Mitgliedern gebe es 16 Weltmeister, die insgesamt schon 36 Titel errungen hätten, berichtet der Schriftführer des Vereins, Erwin Butsch. Und es ist gut möglich, dass die Liste der Titel schon bald noch länger wird. Bereits kommende Woche gehe es zur nächsten Weltmeisterschaft in die USA. Einige Meter weiter bot der ADFC ein Mini-Fahrrad und ein Zweirad mit einer mächtigen Unwucht in der Felge zum Ausprobieren an – ein Spaß für Groß und Klein.
Kinder sind von der Feuerwehr begeistert
Die örtliche Feuerwehr zeigte ihre Technik, was vor allem bei den jüngeren Besuchern für staunende Blicke sorgte. Am elektrischen Spreizer und Schneider durften die Kleinen sogar selbst Hand anlegen und kleine Holzstückchen unter der Aufsicht der Feuerwehrleute Nadine Kaiser und Fabio Sautter zerdrücken. „Man bekommt rasch ein Gefühl für das Gerät“, erklärt der Truppführer Tim Friedemann. Im Einsatz werde der Spreizer und Schneider vor allem bei technischer Hilfeleistung, beispielsweise für das Befreien eingeschlossener Menschen in einem Unfallfahrzeug, eingesetzt, wie er ausführt. Ganz uneigennützig ist die Mitmachaktion aber nicht, ergänzte Nadine Kaiser augenzwinkernd. Vielleicht begeistere sich der eine oder andere junge Besucher für die Kindergruppe der Feuerwehr, die „Peppers“, meinte sie.
Die Walking Acts zogen viele Blicke auf sich. Die riesige, handgesteuerte Lichtpuppe Dundu, die als Symbol für Kreativität und Gemeinschaft durch die Straße und über die Köpfe der Besucher schwebte, sorgte immer wieder für staunende Blicke. Dundu steht für „Du und Du“ und soll das Publikum anregen, seine Fantasien, Sehnsüchte und Hoffnungen auf den Giganten zu projizieren. Ein wesentlicher Beitrag zur imposanten Erscheinung war die kraftvolle offene, flexible Klangwelt, in welcher sich die Figur bewegte.
Die Besucher ließen sich auch von den hohen Temperaturen nicht von einem Besuch des Stadtfestes abhalten. Nichtsdestotrotz wurden die Sitzgelegenheiten im Schatten sowie die angebotenen Getränke gerne angenommen. Ernsthafte Probleme hat es zumindest bis zum Samstagnachmittag aber nicht gegeben, wie die DRK-Bereitschaftsleiterin Verena Dolde berichtet. „Wir haben mit Kreislaufproblemen gerechnet“, sagt sie. Im DRK-Zelt standen Liegen bereit. Zehn Freiwillige waren über das Wochenende im Einsatz – vom Sanitäter über Rettungshelfer, Rettungssanitäter, Notfallsanitäter bis zum Notarzt. Für die heißen Tage empfiehlt die DRK-Bereitschaftsleiterin Dolde, viel zu trinken, Schatten zu suchen, Pausen zu machen und einen Sonnenschutz für die Haut aufzutragen.
Am Samstagabend trat Volxx Liga im großen Festzelt auf und unterhielt die Gäste mit bierzelttauglicher Feier- und Stimmungsmusik. Als weiterer Höhepunkt waren im großen Festzelt am Sonntag die SWR Big Band All Stars mit der Sängerin Fola Dada angekündigt. Jazz, Latin und Funk standen auf dem Programm. Darüber hinaus nutzten viele örtliche Musikvereine die Festbühnen für einen Auftritt. Die Daimler Truck-Bühne stand ebenfalls die musikalische Unterhaltung im Mittelpunkt, mit dem Fokus auf lokale Akteure und Ensembles.
Vielfalt und Begegnung werden beim Stadtfest groß geschrieben
Beim neuen Jugendhaus Areal, genauer auf der dortigen „Next-Level-Bühne“ in den neuen Schelmenäckern sorgten die örtlichen Jugendhäuser für ein buntes Programm mit Bands, aber auch mit Skaten, Sprayen und Theater. Die Besucher genossen das Bühnenprogramm in entspannter Atmosphäre auf den Treppen vor dem Jugendhaus. Auch an die Sicherheit wurde gedacht. Massive Durchfahrtsperren waren an den Zugangsstraßen zum Festgelände aufgestellt, dass alle Besucherinnen und Besucher das Fest unbeschwert genießen konnten.
Eines wurde bereits am Samstag deutlich, das große Jubiläumsfest war ein Fest der Begegnung, das die Vielfalt, den Zusammenhalt und die Lebensfreude der Stadt sichtbar und spürbar machte. Die Beteiligung der zahlreichen Vereine, das Engagement der Ehrenamtlichen und die Begeisterung der Besucherinnen und Besucher haben gezeigt, wie lebendig und zukunftsfähig Leinfelden-Echterdingen trotz aller aktueller Herausforderungen ist.
Wie Wurzeln reichen bis in die Jungsteinzeit
Geschichte
Natürlich sind die einzelnen Teilorte Leinfelden-Echterdingens viel älter als 50 Jahre. Die nachgewiesenen Reste erster menschlicher Siedlungen auf dem heutigen Stadtgebiet sind sogar 7000 Jahre alt, stammen also aus der Jungsteinzeit. 1185 wird Echterdingen erstmals urkundlich erwähnt. Musberg und Stetten werden in einer päpstlichen Urkunde von 1229 und Leinfelden im Jahr 1269 genannt.
Jubiläum
Im Zuge der Gemeindereform schlossen sich am 1. Januar 1975 Echterdingen, Leinfelden, Musberg und Stetten zur neuen Stadt Leinfelden-Echterdingen zusammen. 1976 wurde sie zur Großen Kreisstadt erhoben. Das jetzige große Jubiläum bezieht sich auf den Zusammenschluss aus dem Jahr der Gemeindereform.
Historische Pfade
Wer mehr über die Stadtgeschichte erfahren möchte, kann die Historischen Pfade in Leinfelden, Oberaichen, Unteraichen, Stetten und Echterdingen begehen. Auf den Wegen informieren Tafeln über interessante Aspekte zur Geschichte des Ortes. Außerdem gibt es einen rund drei Kilometer langen geschichtlichen Lehrpfad im Echterdinger Stadtwald.