München – Es hätte ein rundum glanzvoller Abend werden sollen: die umjubelte Premiere der Operetten-Wiederentdeckung „Waldmeister“ von Johann Strauss im Münchner Staatstheater am Gärtnerplatz. Doch die Operette wurde unfreiwillig zum Wasserballett …
Denn in der Pause des Stücks schrillten plötzlich die Glocken: Feuer-Alarm. Die Sprühflut-Löschanlage schlug an und machte ihrem Namen alle Ehre: Der Orchestergraben und Teile der Bühne wurden unter Wasser gesetzt.
Die Sprühflut-Löschanlage hatte ganze Arbeit geleistet. Die Bühne stand komplett unter Wasser
Foto: Staatstheater am Gärtnerplatz
Die Premieren-Vorstellung in dem altehrwürdigen denkmalgeschützten Theater in München wurde sofort unterbrochen, das Publikum blieb jedoch bemerkenswert ruhig.
Staatsintendant Josef E. Köpplinger trat kurzerhand selbst vor den Vorhang und versprach, die Vorstellung werde „auf alle Fälle zu Ende gespielt“. Ein nobles Ziel, das zu diesem Zeitpunkt fast utopisch schien.
Mit Wischmops wurde die Bühne getrocknet, zuvor hatte die Feuerwehr das Wasser abgesaugt
Foto: ABR-Pictures/Erik Martin
Berufsfeuerwehr München im Einsatz
Etwa 30 Mitglieder der Berufsfeuerwehr München rückten an – unterstützt von den Theatermitarbeitern: In nur 45 Minuten wurde das Wasser entfernt, der Bühnenboden getrocknet, der Vorhang gerichtet und das Orchester wieder einsatzbereit gemacht.
Das Gärtnerplatztheater im Herzen Münchens
Foto: babiradpicture – abp
Auch Promis warteten geduldig
Geduldig warteten auch zahlreiche Promis wie Herzog Franz von Bayern und Freund Thomas Greinwald, Dunja Siegel, Tatort-Kommissar Udo Wachtveitl, Sänger Patrick Lindner mit Freund Peter Raab-Schäfer, Schauspielerin Jutta Speidel und die Kessler-Zwillinge Ellen und Alice darauf, dass die Vorstellung fortgesetzt wurde.
Sänger Patrick Lindner und Freund Peter Raab-Schäfer gut gelaunt bei der Premiere
Foto: babiradpicture – abp
Und tatsächlich: Mit vereinten Kräften wurde nach der Trocknungsaktion weitergespielt. Das Ensemble, das Orchester und die Solistinnen und Solisten vollendeten die Vorstellung – und zwar unbeeindruckt vom Zwischenfall.
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Die Premiere endete mit Standing Ovations eines Publikums, das – trotz Alarm – nahezu vollständig bis zum Schluss blieb. Die nächsten Vorstellungen sollen nach aktuellem Stand wie geplant stattfinden.