Nach zehn Jahren dirigiert Kent Nagano in der Elbphilharmonie sein letztes Konzert als Hamburger Generalmusikdirektor. Ganz verstanden haben die Hamburger ihn nie.
29. Juni 2025, 17:55 Uhr
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Kent Nagano verabschiedet sich als Generalmusikdirektor der Hamburgischen Staatsoper mit einer beeindruckenden Aufführung von Tristan und Isolde. Obwohl er als Wagner-Dirigent nicht unumstritten ist, passt das Stück perfekt zu seinem Interesse an musikalisch unbekannten Galaxien. Nagano, der sich eher für das Neue und Unbekannte begeistert, hat in seinen zehn Jahren in Hamburg eine beeindruckende künstlerische Bilanz vorzuweisen. Trotzdem blieb er den Hamburgern immer fremd, da er sich vor allem auf die Kunst konzentrierte und nicht auf ein breites Publikum. Sein Nachfolger Omer Meir Wellber tritt in große Fußstapfen, während Nagano sich nun neuen Herausforderungen in Madrid widmet.
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Kent Nagano, 73
© Christian Charisius/dpa
Der Mond ist auf die Erde gekracht. An einem Sonntag, Mitte Juni, in der Hamburgischen Staatsoper, eine Repertoirevorstellung von Tristan und Isolde. Zum letzten Mal steht Kent Nagano als Generalmusikdirektor im Orchestergraben.
Nagano hat nicht den besten Ruf als Wagner-Dirigent. Dass er sich zum Abschied für diese Vorstellung einteilen ließ, erscheint aber in vielerlei Hinsicht als perfektes Match. Denn mit dem Tristan verließ im 19. Jahrhundert zum ersten Mal ein Komponist das harmonisch-melodisch kartografierte Gelände und trat aus der Atmosphäre in die Schwerelosigkeit, hin zu musikalisch unbekannten Galaxien.