US-Präsident Donald Trump hat mitgeteilt, Käufer für die Social-Media-Plattform TikTok gefunden zu haben. In etwa zwei Wochen werde er die Käufer bekannt geben, sagte er im Interview mit dem Sender Fox News. Demnach handelt es sich um eine Gruppe „sehr wohlhabender Menschen“, die die Plattform übernehmen werde.

Für den Verkauf sei voraussichtlich auch die Zustimmung der chinesischen Regierung erforderlich, sagte Trump weiter. Chinas Präsident Xi Jinping werde aber „wahrscheinlich“ zustimmen. Die chinesische Regierung hatte zuvor geäußert, dass sie sich im Konflikt um den Zwangsverkauf des US-Geschäfts von TikTok das letzte Wort vorbehalte. „Die spezifischen Geschäftsvereinbarungen müssen chinesischen Gesetzen entsprechen, einschließlich der Ausfuhr von Technologie, die genehmigt werden muss“, hatte das Handelsministerium mit Bezug auf den Empfehlungsalgorithmus der Plattform mitgeteilt. 

Nach einem vom Obersten Gerichtshof der USA bestätigten Gesetz muss der chinesische Mutterkonzern ByteDance TikTok verkaufen, andernfalls wird die App in den USA verboten. Das Gesetz soll TikTok von dem chinesischen Einfluss lösen, um Sicherheitsrisiken für die USA zu minimieren. Die US-Behörden befürchten, China könne über TikTok die öffentliche Meinung in den USA beeinflussen. Ziel des geplanten Verkaufs sei es, dass die US-Bevölkerung
„TikTok weiterhin mit der Gewissheit nutzen kann, dass ihre Daten sicher
und geschützt sind“, sagte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt. TikTok, ByteDance und chinesische Behörden wiesen die Manipulationsvorwürfe der USA zurück.

Frist für das TikTok-Verbot bereits dreimal verschoben

Dem Gesetz zufolge hätte das US-Geschäft von TikTok bis zum 19. Januar verkauft oder aus den App-Stores in den USA gelöscht werden müssen. Trump hatte das Verbot dreimal ausgesetzt, zuletzt wurde die Frist für den Verkauf am 18. Juni 2025 um 90 Tage verlängert. Er wolle nicht, dass TikTok von der Bildfläche verschwinde, sagte Trumps Sprecherin. 

Als Interessenten für die Plattform galten unter anderem die
Software-Konzerne Microsoft und Oracle. Auch US-Finanzinvestoren wie
KKR, Susquehanna oder General Atlantic waren als mögliche Käufer
gehandelt worden.

© ZEIT ONLINE

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In seiner ersten Amtszeit bis Anfang 2021 hatte sich Trump noch für ein Verbot oder einen Verkauf von TikTok ausgesprochen. Zuletzt setzte er in seinem Wahlkampf 2024 allerdings stark auf Onlinedienste. Er bekräftigte mehrfach, dass er die vor allem bei jungen Menschen beliebte Video-App schätze. „TikTok hat einen kleinen, warmen Platz in meinem Herzen“, sagte Trump im Mai dem Sender NBC News. TikTok verzeichnet mehr als 170 Millionen US-Nutzer.

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