Waldbrände im Süden
Frankreich ruft landesweiten Hitze-Alarm aus
29.06.2025, 23:56 Uhr
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Während im Süden Frankreichs Waldbrände wüten und bis Mitte der Woche Temperaturen über 40 Grad erwartet werden, verhängt der Wetterdienst fast im ganzen Land die zweithöchste Hitzewarnstufe. Die Regierung in Paris beruft eine Krisensitzung ein.
Im Süden Frankreichs sind große Waldbrände ausgebrochen. Wegen der Brände im Département Aude musste nach Angaben der Präfektur und der Feuerwehr eine Autobahn gesperrt werden. Die berühmte Abtei Fontfroide südwestlich von Narbonne wurde vorsorglich evakuiert. Mehr als 150 Feuerwehrleute waren im Einsatz.
Ausgelöst wurden die Brände nach Angaben der Behörden durch Funken einer Bremse eines Anhängerrades. Betroffen war die zwischen Toulouse und Narbonne verlaufende Autobahn 61, die in beide Richtungen gesperrt wurde. Für die Autofahrer, die bei sengender Hitze im Stau standen, wurde eine Wasserversorgung eingerichtet. Als Vorsichtsmaßnahme wurden neben der Abtei Fontfroide auch ein Campingplatz evakuiert.
Krisensitzung wegen Hitzewelle
In Südfrankreich herrschten am Sonntag Höchsttemperaturen um die 40 Grad Celsius. Im Ort Grospierres wurden 40,9 Grad gemessen, im Dorf Vinsobres 40,1 Grad und in der Kleinstadt Cadenet 39,9. Nach Angaben des Wetterdienstes Météo-France lagen die Höchsttemperaturen in der gesamten Region zwischen 35 und 38 Grad.
Wegen der Hitze riefen die französischen Behörden fast im ganzen Land zu erhöhter Wachsamkeit auf. Der Wetterdienst rief für Montag die zweithöchste Hitze-Warnstufe in 84 der 96 Départements aus. An der Mittelmeerküste werden 37 bis 40 Grad erwartet. Vor Mitte der Woche wird nicht mit einer Abkühlung gerechnet.
Die Regierung in Paris berief wegen der Hitzewelle am Abend eine Krisensitzung ein, wie Innenminister Bruno Retailleau im Sender BFMTV sagte. Geprüft werden demnach vor allem die Richtlinien der Gesundheitsbehörden. Einige Städte haben als Schutzmaßnahme bereits eine Schließung der Schulen verkündet.
Türkei: Waldbrände nähern sich Izmir
Derweil bedrohen Walbrände im Westen der Türkei Wohnhäuser und ein Industriegebiet. Der Gouverneur der Provinz Izmir, Süleyman Elban, erklärte, ein Brand sei zwischen den Orten Seferihisar und Menderes ausgebrochen und habe sich bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 117 Stundenkilometern rasch ausgebreitet. Die Feuerwehr kämpfte mit zwei Löschflugzeugen und großen Löschmannschaften am Boden gegen die Flammen. Hubschrauber konnten wegen des starken Winds nicht abheben.
In Seferihisar wurden nach Angaben des Gouverneurs fünf Wohngebiete evakuiert, weil die sich nähernden Flammen als Gefahr eingestuft wurden. Ein Augenzeuge sagte der Nachrichtenagentur AFP am Telefon, im Dorf Ürkmez fällten Dorfbewohner Bäume, um zu verhindern, dass die Flammen ihre Häuser erreichen.
Ein weiteres Feuer brach auf einer Mülldeponie in Gaziemir aus, die 13 Kilometer vom Stadtzentrum der Millionenstadt Izmir entfernt ist. Das Feuer griff auf einen Wald über und bedroht das Industriegebiet Otokent, in dem sich mehrere Autohäuser befinden. Wie im türkischen Sender NTV zu sehen war, stand ein Autohaus bereits in Flammen. Am Flughafen von Izmir wurde Berichten zufolge der Flugverkehr vorübergehend eingestellt.