Stand: 29.06.2025 18:29 Uhr

Statt auf dem Recyclinghof landet kaputte Kleidung in Hamburg immer öfter bei Containerbetreibern wie dem Roten Kreuz oder im Hausmüll. Die Stadtreinigung will das nun mit neuen Altkleidercontainern ändern.

Allein das Deutsche Rote Kreuz entsorgt in der Hansestadt wöchentlich zwei bis drei Tonnen an unbrauchbarer Kleidung. Um das zu ändern, stehen seit Kurzem mehr als 20 Depotcontainer in der ganzen Stadt, insgesamt 30 sollen es werden. „Wir möchten es den Menschen in Hamburg leichter machen, Alttextilien so zu entsorgen, dass sie noch eine Chance haben, verwertet zu werden“, erklärt Johann Gerner-Beuerle von der Hamburger Stadtreinigung.

Was in die neuen Container gehört

Das Projekt soll zunächst für zwei Jahre laufen. Weshalb es nur 30 Container sind, lässt die Stadtreinigung offen. Aber welche Textilien gehören in die neuen Container? „Wenn ein Loch in der Jeans ist, ist das kein Problem“, sagt Gerner-Beuerle. Stark verschmutzte Sachen sollten jedoch nicht in den Containern entsorgt werden, sie gehören direkt auf den Recyclinghof. Die gesammelten Textilien verkauft die Stadtreinigung an einen Textilverwerter, der sie sortiert. Einiges taugt noch für Putzlappen, Unbrauchbares wird verbrannt.

Greenpeace fordert Gesetz gegen „Fast Fashion“

Damit das gar nicht erst passiert, fordert die Umweltschutzorganisation Greenpeace ein Eingreifen der Politik. Das Hauptproblem aus ihrer Sicht: „Fast Fashion“, also besonders billig und schnell hergestellte Kleidung. „Deswegen fordern wir ein Anti-Fast-Fashion-Gesetz, das klar reglementiert und Vorgaben gibt, was auf den Markt gebracht werden kann, so dass die Kleidung einfach langlebiger und qualitativ hochwertiger ist“, sagt Moritz Jäger-Roschko von Greenpeace.