Duisburg (Nordrhein-Westfalen) – Der letzte Countdown läuft, und es wird laut: Am 27. Juli kracht der dritte Weiße Riese in Hochheide in sich zusammen.

Früh raus aus den Federn heißt es für rund 2200 Anwohner im Wohnpark Hochheide in Duisburg. Denn schon ab 8 Uhr morgens beginnt die große Evakuierung rund um das Hochhaus im Ruhrgebiet. Um Punkt 12 Uhr soll der dritte Weiße Riese fallen – mit einer gewaltigen Sprengung.

Diese Karte der Stadt Duisburg zeigt die Evakuierungszone in Hochheide

Diese Karte der Stadt Duisburg zeigt die Evakuierungszone in Hochheide

Foto: Stadt Duisburg

Der 22-Stöcker mit 160 Wohnungen wurde 1972 gebaut – jetzt endet seine Geschichte in Staub und Trümmern. In der gesamten Evakuierungszone gilt ab dem Morgen ein Halteverbot. Auch Parkplätze werden gesperrt, Buslinien umgeleitet. Der Tag der Explosion wird für die Einsatzkräfte zum Ausnahmezustand.

Hunderte Beamte vor Sprengung im Einsatz

Allein die Feuerwehr rückt dann mit rund 60 Mann an, um die Sicherheit rund um den 63 Meter hohen Koloss zu gewährleisten. Sie übernimmt auch die Koordination aller Kräfte sowie die Betreuung der evakuierten Menschen, teilte die Stadt mit.

2019 wurde der erste Weiße Riese gesprengt. Der zweite folgte 2021

2019 wurde der erste Weiße Riese gesprengt, der zweite folgte 2021

Foto: FRIEDEMANN VOGEL/EPA-EFE/REX

Bereits Ende Juni geht’s los für das Ordnungsamt. Die Mitarbeiter informieren die Anwohner, was am Sprengtag auf sie zukommt. Dann sind rund 220 Ordnungskräfte unterwegs – sie kontrollieren die Evakuierung und sorgen dafür, dass niemand zurückbleibt.

Stadt will keine Besucher am Weißen Riesen

Wer sich auf eine spektakuläre Spreng-Show vor Ort gefreut hat, wird enttäuscht. Die Stadt Duisburg warnt ausdrücklich vor einer Anreise. Der Grund: abgesperrte Straßen, schlechte Sicht auf das Gebäude – und null Infrastruktur. Würstchenbuden, Getränkestände oder Toiletten soll es bewusst nicht geben!

Auch mobile Händler haben keine Chance. „Das Ordnungsamt wird Versuche unterbinden, vor Ort Waren anzubieten“, heißt es deutlich. Der WDR übertrage die Sprengung live, heißt es von der Stadt.

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Ein Hinweis für Hobby-Piloten: Drohnenflüge sind im gesamten Bereich strikt untersagt. Wer sich nicht daran hält, riskiert Ärger. Laut Luftverkehrsordnung muss ein Abstand von mindestens 100 Metern zur Sperrzone eingehalten werden.

Problemhochhaus in Duisburg

Der Weiße Riese an der Ottostraße 54 – 56 gehört zu sechs Hochhäusern im Duisburger Stadtteil Hochheide. Zwei wurden bereits abgerissen. Drei werden noch bewohnt.

Müll stapelt sich an einem der Weißen Riesen in Duisburg

Müll stapelt sich an einem der Weißen Riesen in Duisburg

Foto: Christoph Reichwein/dpa

Insbesondere das Gebäude an der Ottostraße 58 – 64 ist bekannt für Vermüllung, Verwahrlosung und auch für Clan-Kriminalität. Im Juni kündigte der Lieferdienst Picnic an, die Adresse nicht mehr anzufahren – zu gefährlich!

Schon 2024 geriet das Gebäude in die Schlagzeilen, weil DHL dort keine Pakete mehr ausliefert.