Es ist ein spannendes Umfeld, in dem Daniele Meocci seine Geschichte spielen lässt. Man wird als Lesender Zeuge einer Gruppe von Jugendlichen, die sich Gedanken zum Klima und zur Zukunft macht. Interessant ist dabei, wie leichtfüssig der Autor, die Flucht des Protagonisten Tenga aus Syrien in die Schweiz einwebt. Er zeigt so zwischen den Zeilen, dass das Ansteigen der Temperaturen in einem weiteren Schritt auch ein gewisser Kriegstreiber ist. Denn wenn die Ressourcen knapp werden, gehen die Leute aufeinander los.
Was mir an «Aktion Klimaschock» besonders gefallen hat, ist die leichte Sprache. Zudem vermeidet es der Autor ständig mit dem erhobenen Zeigefinger auf die Probleme unseres Konsumverhaltens hinzuweisen und dabei belehrend zu wirken. Nein, hier erhält man eine frische Perspektive, die aufzeigt, dass längst nicht allen Jugendlichen die Zukunft egal ist und dass die Klimajugend, auch wenn der grosse Hype um Greta Thunberg schon länger ein wenig vorbei ist, noch lange nicht Ruhe geben wird.
Ein interessanter Punkt hat das Young-Adult-Buch zudem auf das Trapez gebracht. Wie viel Gewalt muss wirklich angewendet werden, dass ein Schock durch die Welt geht und ein Umdenken bei unserer Ressourcen-Verschwendung stattfindet? Diese Frage kann ich nach der Lektüre des kurzweiligen Werks nicht abschliessend beantworten. Doch wenn ein Buch zum Nachdenken anregt, hat der Autor damit vieles schon richtig gemacht.