Frankfurt am Main – Die Stadtregierung will Autos in Frankfurt loswerden – ob mit Verkehrs-Schikanen, Wegnahme von Parkplätzen, Fahrradstraßen. Doch die Bürger ziehen nicht mit, der Kfz-Bestand wächst seit Jahren. Neuester Versuch: Wer seinen Verbrenner verschrottet, verkauft oder verschenkt, bekommt ein Jahr lang ein Deutschland-Ticket. Doch die Anti-Auto-Prämie ist ein Flop: Nur 575 Autobesitzer von 346.000 gaben innerhalb eines Jahres ihren Verbrenner ab.
Wolfgang Siefert, Verkehrsdezernent der Stadt Frankfurt und Radfahrer meinte, er könne für 588 Euro für ein Jahr Deutschland-Ticket (bei einem Preis von 49 Euro pro Monat bei Aktionsstart, jetzt kostet das Deutschland-Ticket 58 Euro pro Monat) Frankfurter dazu bringen, ihre individuelle Freiheit eines Autos aufzugeben.
Dieses Ziel verfolgen die Grünen
▶ Der Grünen-Politiker sagte vor einem Jahr knallhart: „Die Stadt hat sich (…) zum Ziel gesetzt, den motorisierten Individualverkehr in der Stadt zu verringern.“ Grund, so Siefert: „Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Klimawende.“
Frankfurts Verkehrsdezernat Wolfgang Siefert (55, Grüne) fährt seit Jahren einen knallharten Anti-Auto-Kurs. Hier schraubt er bei einem Pressetermin ein Zone-20-Schild mitten in Frankfurt an
Foto: Vincenzo Mancuso
Doch außer Steuergeldern für die Deutschland-Tickets rausgehauen hat es nix gebracht: mindestens 388.100 Euro ausgegeben für 0,1 Prozent weniger Autos. Im gleichen Zeitraum wurden gut 3000 Autos in Frankfurt neu angemeldet.
▶ Frank Nagel (59), verkehrspolitischer Sprecher der CDU zu BILD: „575 Autos weniger, das ist kein Erfolg, das ist ein Flop mit Ansage. Wer eine Verkehrswende ohne echte Alternativen durchdrücken will, scheitert am Alltag der Menschen.“
▶ Verkehrsrechtsanwalt Uwe Lenhart (55) zu BILD: „Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Die Bürger wollen echte Mobilität, keine Zwangsbeglückung mit Bahntickets. Dieser Flop zeigt, dass grüne Symbolpolitik an der Realität scheitert.“
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Denn schaut man sich die Zahlen genauer an, haben hauptsächlich Rentner das Angebot angenommen. 48 Prozent der Anti-Auto-Prämie nahmen Menschen zwischen 60 und 90 in Anspruch. Allein 12 Prozent der Prämien-Bezieher sind zwischen 80 und 90 Jahre alt.
Für die Stadtregierung aus SPD, Grüne, Volt und FDP ist die gescheiterte Anti-Auto-Prämie alarmierend. In neun Monaten ist in Hessen Kommunalwahl und mehr als 345.000 autofahrende Wähler haben mit der Nichtannahme der Prämie bereits abgestimmt, was sie von den Anti-Auto-Plänen der Stadtregierung halten: nichts.