China wird laut Kreml nicht in Krieg hineingezogen – erneut Vorwürfe aus KiewMoskau hat Vorwürfe aus Kiew, China sei in den russischen Angriffskrieg verwickelt, zurückgewiesen. „Das ist nicht so. China nimmt eine ausgewogene Position ein, China ist unser strategischer Partner, Freund, Genosse, und China hat immer eine sehr, sehr ausgewogene Position eingenommen“, sagte Kremlsprecher Dmitrij Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Zuvor hatte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij eine Beteiligung chinesischer Kämpfer an dem Krieg beklagt. „Selenskij hat nicht recht“, sagte Peskow.
China selbst weist immer wieder auf eine neutrale Position in dem Konflikt hin. Zugleich steht das Land international in der Kritik, Russland in seinem Krieg gegen die Ukraine auch mit für die Rüstungsindustrie wichtigen Gütern zu unterstützen – etwa zum Bau von Drohnen.
Nach Peskows Äußerungen bekräftigte Selenskij noch einmal seine Vorwürfe. „Es ist kristallklar, dass dies keine isolierten Fälle, sondern systematische russische Bemühungen zur Rekrutierung von (chinesischen) Bürgern für den Krieg sind“, schrieb er in sozialen Netzwerken. Die Anwerbung finde dabei zum Teil auf dem Staatsgebiet Chinas statt. Russland müsse die Möglichkeit genommen werden, den Krieg in die Länge zu ziehen und auszuweiten, fügte er hinzu, ohne Peking direkt zu nennen. Zugleich veröffentlichte er erneut das Videofragment der Befragung eines chinesischen Gefangenen, der dabei den Wunsch äußerte, in die Heimat zurückzukehren.
Selenskij hatte zunächst die Gefangennahme von zwei auf russischer Seite in der Ukraine kämpfenden Chinesen gemeldet und dann erklärt, es handle sich nicht um Einzelfälle. Er gab ihre Zahl mit 155 an. Die chinesische Regierung hatte den Vorwurf zurückgewiesen, dass eigene Bürger an der russischen Invasion beteiligt seien. Man habe Bürger stets dazu aufgefordert, sich von Gebieten mit militärischen Konflikten fernzuhalten.