Die Schulen entscheiden selbst, ob und wann sie hitzefrei geben. Foto: dpa
Rektoren reagieren in Stuttgart auf die Hitzewelle, die Oberstufe ist davon aber grundsätzlich ausgenommen. In einem anderen Bundesland hat man genau das jetzt geändert.
Viele Schülerinnen und Schüler hat die Nachricht gefreut: „Nächste Woche Hitzefrei für die Klassen 5 bis 10“, ist in einer E-Mail zu lesen, mit der die Schulleitung des Vaihinger Fanny-Leicht-Gymnasiums die Eltern am Sonntagabend informiert hat. Bis auf wenige Ausnahmen haben die Kinder und Jugendlichen nur bis 13 Uhr Unterricht. Die Oberstufe ist davon ausgenommen, darf aber soweit möglich in kühlere Räume umziehen. Dieses Vorgehen sei mit den umliegenden Schulen abgestimmt, heißt es in der Mail. So gibt zum Beispiel auch das benachbarte Hegel-Gymnasium Hitzefrei.
Verbindliche Regeln, ob und wann Kinder bei anhaltend hohen Temperaturen früher nach Hause geschickt werden dürfen, gibt das Kultusministerium Baden-Württemberg nicht vor. Aus guten Gründen, wie es auf der Homepage heißt. „Denn die Schulleitungen müssen je nach Situation vor Ort unter anderem Betreuungsfragen klären. Die Schulleitungen entscheiden deshalb in eigener Zuständigkeit“, so das Ministerium. Allerdings hat es Kriterien für den „Ausfall des Unterrichts an besonders heißen Sommertagen“ aufgestellt, an denen sich die Schulen orientieren sollen.
In diesen Leitlinien heißt es auch, dass es für die gymnasiale Oberstufe kein Hitzefrei gibt. Genau das hat das Kultusministerium Niedersachsen am vergangenen Freitag geändert und seine Regelungen für Hitzefrei angepasset. Ab sofort können bei anhaltend hohen Temperaturen in dem norddeutschen Bundesland auch sie früher nach Hause geschickt werden.
„Ausschlaggebend für die Entscheidung vor Ort sind immer die Gegebenheiten vor Ort. Das körperliche Wohl aller Beteiligten hat dabei höchste Priorität“, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums in Niedersachsen. Mit der Entscheidung habe man auch auf Anregungen des Landesschülerrats und aus den Schulen reagiert. Ob Baden-Württemberg dem niedersächsischen Vorbild folgt, bleibt abzuwarten.