Die ursprünglich für Dezember 2024 geplante Inbetriebnahme der neuen S-Bahn-Nord-Süd-Verbindung verzögert sich erneut – nun soll die Strecke erst im Frühjahr 2026 eröffnet werden. Das bringt ab Dezember Probleme bei der Anbindung an den BER.
Der S-Bahn-Betrieb auf dem ersten Abschnitt der geplanten neuen Nord-Süd-Verbindung zwischen Gesundbrunnen und dem Berliner Hauptbahnhof verzögert sich erneut.
Nach mehreren vergeblichen Anläufen war zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024 avisiert worden, dass die ersten Züge der Linie S15 auf der Strecke unterwegs sein sollten. Dann hieß es, dass die Strecke im Laufe des ersten Quartals 2025 fertig werden sollte. Jetzt heißt es aus Bahn-Kreisen, dass es mit der Streckeneröffnung vor dem Frühjahr 2026 nichts werde.
Bahn verschiebt Start der Ringbahn-Anbindung des Hauptbahnhofs auf 2025
Die S-Bahn-Anbindung des Hauptbahnhofs an die Ringbahn im Norden ist erneut verschoben worden. Laut Bahn soll der Start der neuen S15-Linie nun erst in im kommenden Jahr erfolgen. Die Begründung lautet: Die Zulassung sei „aufwändig und komplex“.mehr
Strom-Probleme am Hauptbahnhof
Am provisorischen Halt am Berliner Hauptbahnhof gebe es Probleme mit dem Strom, berichteten Bahn-Kreise rbb|24 am Montag. Die komplette Energieversorgung müsse noch einmal neu geplant und konstruiert werden, zitiert der „Tagesspiegel“ [Bezahlinhalt] den Berliner Bahnvollmächtigten Alexander Kaczmarek.
Der betroffene Bauabschnitt ist Teil der künftigen Nord-Süd-Verbindung „S21 Berlin“ [berlin-s21.de], mit der die Deutsche Bahn das S-Bahn-Netz in einigen Jahren deutlich entlasten will. Die neue Linie soll vom Nordring über Hauptbahnhof, Potsdamer Platz und Yorckstraße bis zum Südkreuz führen. Die neue „Stummellinie“ soll laut S-Bahn zunächst die Bezeichnung S15 bekommen.
Probleme bestehen schon seit Jahren
Fahrgäste in Berlin müssen nun weiter auf die Anbindung des Nordrings an den Hauptbahnhof warten. Die Inbetriebnahme der Strecke verzögert sich seit Jahren – unter anderem wegen gestiegener Baukosten, der Corona-Krise und mehrfacher Umplanungen.
Die Bauarbeiten für den ersten Abschnitt der neuen Nord-Süd-Verbindung begannen bereits vor 14 Jahren. Eigentlich war die S15-Eröffnung schon für 2017 angepeilt worden. Seitdem jagt eine Verschiebung die andere.
Im Oktober 2024 wurde durch den sogenannten Mittelabflussbericht der Senatsverkehrsverwaltung an den Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses dann bekannt, dass die Baumaßnahmen deutlich teurer werden sollten als ursprünglich geplant. Allein für den ersten Bauabschnitt belaufen sich die Kosten 2024 demnach auf rund 24,4 Millionen Euro statt der ursprünglich geplanten 14 Millionen Euro. Die Mehrkosten für das gesamte Bauprojekt seien derzeit nicht absehbar. Getragen würden diese vom Bund sowie dem Land Berlin.
Ab Dezember steuert FEX nicht mehr Gesundbrunnen an
Besonders problematisch ist die erneute Verzögerung für Fahrgäste, die bislang ab Gesundbrunnen mit dem Flughafen-Express (FEX) zum BER fahren. Ab Dezember 2025 ändert sich dessen Streckenführung. Statt wie bisher über Gesundbrunnen und Ostkreuz verkehrt der FEX dann vom Hauptbahnhof über Potsdamer Platz und Südkreuz zum Flughafen.
Für den Berliner Norden bedeutet das einen herben Einschnitt – solange die Nord-Süd-Strecke nicht fertig ist, fehlt dort eine direkte Anbindung an den Flughafen.
Sendung: rbb24 Inforadio, 30.06.2025, 14 Uhr