Berlin – Geschlechtertrennung in den Hörsälen der weltberühmten Charité – das hat jetzt Konsequenzen! Das Universitätsklinikum geht gegen die muslimische Studentengruppe „Medislam Collective“ vor. Sie darf ab sofort keine Veranstaltungen mehr in der Charité durchführen.
Auf Instagram hatte die Gruppe Videos von Vorlesungen veröffentlicht, bei denen Frauen und Männer getrennt im Hörsaal der Charité Berlin sitzen. Unklar ist, ob das Auseinandersetzen freiwillig geschah oder angeordnet wurde.
Der Workshop für die „Schwestern“ bietet Kalligrafie an
Foto: msc_berlin/Instagram
Bei anderen Veranstaltungen hatte „Medislam Collective“ unterschiedliche Aktivitäten für Frauen („Activity-Day für Schwestern“) und Männer („Brüder Activity Day“) organisiert.
Allesamt keine offiziellen Veranstaltungen der Charité – trotzdem ist man im Uni-Klinikum alarmiert: „Medislam Collective“ ist vorerst nicht mehr willkommen!
Das Event für die „Brüder“: ein Aktivitätstag mit u.a. Tischtennis
Foto: msc_berlin/Instagram
Ein Charité-Sprecher zu BILD: „Aufgrund der aktuellen Hinweise und zur Sicherstellung eines diskriminierungsfreien, integrativen und wertebasierten Hochschulraums wird der Gruppe ab sofort und bis auf Weiteres die Durchführung von Aktivitäten und Veranstaltungen in den Räumlichkeiten der Charité untersagt.“
Die nächste Vorlesung der Gruppe war für den 8. Juli im Albrecht-Kossel-Hörsaal (Berlin-Mitte) geplant.
Charité prüft Komplett-Verbot
Am liebsten möchte die Charité die umstrittene Studentengruppe komplett loswerden – doch das ist wegen der Hochschulautonomie nicht so einfach. „Eine weitere inhaltliche und rechtliche Prüfung der Aktivitäten der Gruppe wird durchgeführt. Der Vorstand behält sich abhängig vom Ergebnis der Prüfung weitere Maßnahmen vor“, so der Charité-Sprecher.
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Die Gruppe ist laut eigener Darstellung auch für Nicht-Muslime offen. Unter einem Instagram-Post von Anfang Mai hieß es: „Wir haben das neue Semester gemeinsam gestartet mit einer besinnlichen Koranrezitation – perfekt für alle neuen Gesichter.“ Zum Schluss heißt es: „Wir freuen uns auf alles, was noch ansteht, in sha Allah“ (Deutsch: „so Gott will“).
„Medislam Collective“ ließ eine Anfrage von BILD unbeantwortet.