Stand: 30.06.2025 15:46 Uhr
Besonders heiß wird es mit bis zu 39 Grad am Mittwoch in Niedersachsen. An der Küste sind die Temperaturen etwas niedriger. Derzeit gilt eine amtliche Warnung vor erhöhter UV-Intensität – für den ganzen Norden.
Während des heutigen Tages erreiche die UV-Strahlung „ungewohnt hohe Werte“, schreibt der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Montag: „Zwischen 11 und 16 Uhr sollten Sie lange Aufenthalte in der Sonne vermeiden.“ Auch im Schatten wird zu Sonnencreme, Sonnenbrille und Hut geraten. Bis zur Wochenmitte steigen die Temperaturen dem DWD zufolge stetig. Schon morgen gilt eine amtliche Warnung vor Hitze für das westliche Niedersachsen, inklusive Hannover, und für Bremen. Es werde eine „starke Wärmebelastung“ erwartet.
Mittwoch bis zu 39 Grad erwartet
Der heißeste Tag wird den Vorhersagen zufolge der Mittwoch. Zwischen Hannover und Braunschweig sei es dann bis zu 39 Grad Celsius heiß, in Hamburg 37 Grad. Anfangs gebe es viel Sonne, später aus Nordwesten dichtere Quellwolken. Auch in Mecklenburg-Vorpommern wird es laut DWD am Mittwoch sehr heiß – mit Temperaturen zwischen 35 und 37 Grad Celsius. Der Wind wehe nur schwach. An der See klettert das Thermometer auf 29 bis 34 Grad. In Schleswig-Holstein ist es an der dänischen Grenze mit 30 Grad etwas weniger heiß.
Bei Temperaturen ab 30 Grad fühlen sich viele Menschen nicht mehr wohl. Was hilft, um die Hitze besser zu ertragen?
Wetterexperte: „Extreme Ereignisse“ werden häufiger
Die Hitze komme aus dem Nordwesten Afrikas über Portugal, Spanien und Frankreich zu uns, erklärt Wetterexperte Ronny Büttner dem NDR Niedersachsen. Am Mittwoch liege eine Heißluftzone direkt über der gesamten Südosthälfte Niedersachsens. Sie erzeuge die „sehr hohen, extremen Temperaturen“. Laut Büttner ist eine Kombination aus Klimawandel und aktueller Wetterlage die Ursache. Es sei auffällig, dass diese Hitze extremer werde und immer früher im Jahr stattfinde. Man müsse sich darauf einstellen, dass diese „extremen Ereignisse“ häufiger auftreten. Auch Starkregen und Gewitter würden immer intensiver werden.
2024 war laut Deutschem Wetterdienst das heißeste Jahr seit Messbeginn. Aktuelle Daten zeigen den Klimawandel vor Ort.
Nicht nur ältere Menschen gefährdet
Die Ratschläge des Wetterdienstes bei hohen Temperaturen: Sonnenschutz, viel trinken, Anstrengung vermeiden und kühle Plätze aufsuchen. Gerade ältere Menschen sind durch Hitze gefährdet, da das körpereigene Kühlsystem nicht mehr so gut funktioniert. Aber auch jüngere und gesunde Menschen können durch anhaltend hohe Temperaturen überlastet werden. Erste Symptome für Überhitzung sind unter anderem ein heißer Kopf, geschwollene Beine, Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen, Erschöpfung oder Atemnot.
Video:
190 Städte im Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe (2 Min)
Waldbrandgefahr steigt wieder
Für Mittwoch soll laut Waldbrand-Gefahrenindex vielerorts die zweithöchste und in einigen Regionen sogar die höchste Stufe 5 erreicht werden. Für Bremen gelte dann die Stufe 4, ebenso teils in Hamburg und in Teilen Schleswig-Holsteins. In Mecklenburg-Vorpommern soll an sechs Stationen die höchste Warnstufe 5 erreicht werden – unter anderem in Greifswald und Waren an der Müritz. In Niedersachsen wird mit der höchsten Stufe unter anderem in Nienburg und Celle gerechnet.
Hameln verbietet Grablichter auf Friedhöfen
Die Stadt Hameln informiert unterdessen darüber, dass aufgrund der anhaltenden Trockenheit auf allen städtischen Friedhöfen derzeit keine offenen Grablichter entzündet werden dürfen. Dazu zählen etwa die handelsüblichen Wachs- oder Ölkerzen in roten und weißen Plastikbehältern. Diese könnten laut der Stadt Hameln durch die starke Sonneneinstrahlung instabil werden, auslaufen oder umkippen und trockenes Gras oder Kiefernnadeln entzünden. Die Friedhofsmitarbeiter sind demnach angehalten, brennende Kerzen zu löschen und einzusammeln. Lediglich Kerzen in vollständig geschlossenen Laternen bleiben weiterhin erlaubt.
Trinkwasser für Obdachlose in Hannover
An Hitzetagen mit über 30 Grad versorgt die Marktkirche in Hannover wohungslose Menschen mit Trinkwasser. Die Öffnungszeiten sind täglich von 10 bis 18 Uhr, samstags von 10 bis 17 Uhr und sonntags von 9.30 bis 18 Uhr. Unterstützt wird die Aktion vom Diakonischen Werk Hannover.
Ab Donnerstag wieder kühler
Mit den Temperaturen steigt laut DWD auch das Gewitterrisiko – am Mittwochen seien daher örtlich Hitzegewitter möglich. Die Hitzewelle hält nicht lange an, denn schon am Mittwochabend zieht ein Tief von Südengland aus über den norddeutschen Raum. Das bringe dann mit seiner Front kältere Luft, Gewitter und Regen, so die Prognose von Stefan Kreibohm im NDR Wetterstudio auf Hiddensee. Ab Donnerstag soll es also wieder deutlich kühler werden. Dann ist laut DWD im Norden mit Schauern und Gewittern bei Temperaturen zwischen 16 und 25 Grad zu rechnen. In der Nacht zu Freitag seien im Südosten nochmals Gewitter möglich, nach Norden klart es den Angaben zufolge auf. Die Temperaturen liegen laut DWD dann am Morgen teils nur noch bei 11 Grad.
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