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Die Ukraine bekommt von den Niederlanden und Belgien Unterstützung für ihre Marine. Auch Deutschland will das Land im Kampf gegen Russland weiter unterstützen.
Kiew – Die Ukraine bekommt erneut Unterstützung im Kampf gegen die russische Armee. Jetzt wurden der ukrainischen Marine laut dem Branchenmagazin Defence Express auf dem belgischen Marinestützpunkt Zeebrugge zwei Minenjäger der Tripathie-Klasse an die ukrainische Marine übergeben. Die gebrauchten Schiffe bekommen auch neue Namen. Das belgische Schiff trug bisher den Namen BNS Narcis und wird nun „Mariupol“ heißen, während das niederländische Schiff Zr.Ms. Vlaardingen hieß und den Namen „Melitopol“ bekommen wird. Die Ausbildung der Besatzung der beiden bereits überführten Schiffe wird sowohl von niederländischer als auch von belgischer Seite durchgeführt.
Laut dem Bericht wolle die Niederlande bis Ende 2025 einen weiteren Minenjäger an die ukrainische Marine übergeben. Das derzeit den Namen Zr.Ms. Makkum trägt und in der ukrainischen Marine den Namen „Henichesk“ erhalten wird. Dies teilte der Pressedienst des niederländischen Verteidigungsministeriums mit.
Deutschland will mit Ukraine in Rüstungsbereich zusammenarbeiten
Auch Deutschland will die Ukraine in ihrem Kampf gegen die russische Armee unterstützen. Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) hat der Ukraine bei einem Besuch in Kiew weitere Unterstützung versprochen. Dazu soll es eine verstärkte Rüstungskooperation zwischen beiden Ländern geben. „Für mich ist die Verteidigung der Ukraine die zentrale, die wichtigste Aufgabe Deutschlands und Europas“, sagte Wadephul am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem ukrainischen Außenminister Andrij Sybiha.
„Wir stehen felsenfest an der Seite der Ukraine“, sagte der CDU-Politiker. Der Außenminister wurde bei seinem Kiew-Besuch von Vertretern der deutschen Rüstungsindustrie begleitet. Deutschland wolle die militärische Unterstützung für die Ukraine „weiter verstärken“. „Wir haben deshalb bereits vereinbart, die gemeinsame Zusammenarbeit mit der Rüstungsindustrie zu verstärken. Wir wollen neue Joint Ventures aufbauen, damit die Ukraine selbst schneller und mehr für die eigene Verteidigung produzieren kann, denn euer Bedarf ist enorm.“
Ein mehrstöckiges Wohnhaus wurde bei einem russischen Drohnenangriff auf Kiew, Ukraine, beschädigt. © dpa/Evgeniy Maloletka
Nicht nur für die Ukraine soll die Zusammenarbeit lohnend sein. „Mit eurem Ideenreichtum und euren Erfahrungen werden auch wir besser“, sagte Wadephul. Insbesondere bei der Drohnenproduktion hat die Ukraine große Fortschritte gemacht. Auch die Luftverteidigung der Ukraine solle verbessert werden. Dazu soll das Land mehr Luftabwehrsystem erhalten.
Russland verstärkt Angriffe auf Ukraine
Zuletzt hatte Russland seine Angriffe auf die Ukraine vor allem aus der Luft verstärkt. Der deutsche Außenminister besuchte deswegen in Kiew unter anderem einen Wohnblock, der Ziel eines russischen Angriffs geworden war. Außerdem legte er an einer Gedenkstätte zu Ehren im Krieg gegen Russland getöteter ukrainischer Soldaten Blumen ab.
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Bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Sybiha richtete Wadephul scharfe Kritik an den russischen Präsidenten Wladimir Putin vor. Putin sei nicht an einem Ende des Kriegs interessiert. „Wenn Putin heute von Frieden spricht, ist das blanker Hohn“, sagte der Bundesaußenminister. Seine angebliche Verhandlungsbereitschaft sei bisher nur Fassade. Putin wolle die „ganze Ukraine unterwerfen und gleichzeitig Angst in ganz Europa säen“. (erpe/dpa/AFP)