Wegen extremer Hitze in Frankreich hat der staatliche
Stromkonzern EDF das Kernkraftwerk Golfech im Süden des Landes
heruntergefahren. Das sei bereits am Sonntag geschehen, teilte EDF mit, um ein Aufheizen des Flusses Garonne zu verhindern, aus dem
das Kraftwerk sein Kühlwasser bezieht. Wegen des Wetters wurde ein Aufheizen der Garonne auf eine
Wassertemperatur von 28 Grad erwartet. Wie lange das Kraftwerk ausgeschaltet
bleibt, teilte EDF nicht mit.

Im westfranzösischen Atomkraftwerk Blayais wurde die
Leistung ebenfalls am Sonntag reduziert, um ein Aufheizen der Mündung der
Gironde zu verhindern. Für das im Süden gelegene Atomkraftwerk Bugey, das sein Kühlwasser
aus der Rhône bezieht, wurde ein Herunterfahren ebenfalls ins Auge gefasst.

Wie EDF mitteilte, seien die Auswirkungen der Maßnahmen auf
die Stromproduktion zu vernachlässigen. Das Drosseln oder Herunterfahren von
Atomkraftwerken während Hitzeperioden habe seit dem Jahr 2000 zu einer
Reduzierung der jährlichen Stromproduktion von durchschnittlich 0,3 Prozent
geführt.

Höchste Hitzewarnung für Paris

In Frankreich herrscht aktuell eine extreme Hitzewelle, die
noch bis Mitte der Woche andauern soll. Für den Großraum Paris wurde das erste
Mal seit fünf Jahren die höchste Hitzewarnstufe ausgerufen. Es werden
Temperaturen von bis zu 41 Grad erwartet. Auch nachts sinken die Temperaturen
nicht unter 20 bis 24 Grad, wie der staatliche Wetterdienst mitteilte. „Die
rote Warnstufe entspricht einer extremen Hitzewelle, die in ihrer Dauer,
Intensität und geografischen Ausdehnung außergewöhnlich ist“, teilte der
Wetterdienst mit. Sie habe zudem „starke gesundheitliche Auswirkungen auf
die gesamte Bevölkerung“.

© Lea Dohle

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Insgesamt gilt die Extremwetterwarnung für 16 Départements.
Für 68 weitere Départements bleibt die Wetterwarnung auf der zweiten Stufe mit
Höchsttemperaturen von mindestens 34 Grad. Lediglich am Ärmelkanal und an der
Grenze zu Belgien sind die Temperaturen in Frankreich derzeit niedriger. 

Zuletzt ist in Frankreich 2023 eine Extremhitzewarnung auf
höchster Stufe ausgesprochen worden, allerdings erst in der zweiten
Augusthälfte. Im Großraum Paris liegt die letzte Warnung dieser Stufe bereits
fünf Jahre zurück.

Im Süden des Landes kämpft die Feuerwehr derweil gegen mehrere große Waldbrände. Die Autobahn 61 wurde gesperrt und ein Campingplatz sowie eine Abtei wurden evakuiert. 

Hitze

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