FC Bayern kommt gar nicht gut rein

Die Gastgeber taten sich schwer, aus dem eigenen Ballbesitz heraus zu guten Abschlüssen zu kommen. Die Istanbuler verteidigten aufmerksam, kombinierten schnell und trafen vorne konsequent ihre Würfe. So lag der FCB nach dem ersten Viertel bereits mit 13:28 zurück. Bis zur Pause änderte sich wenig an der türkischen Dominanz, mit 32:51 ging es in die zweite Hälfte. Zu diesem Zeitpunkt musste Weltmeistertrainer Herbert bereits elf Turnovers seines Teams mit ansehen.

Nach dem Seitenwechsel gestaltete sich dann das Spiel erstmals ausgeglichen, Nationalspieler Nils Giffey traf mit seinem ersten erfolgreichen Dreier zum 51:64 und es keimte wieder etwas Hoffnung auf. Doch der türkische Meister ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen, die Gäste hatten das Spiel weiter im Griff – zumindest bis zum letzten Viertel.

Edwards dreht auf – aber zu spät

Hier schlichen sich nun auf einmal einfache Fehler ein, die der FC Bayern zumindest in dieser Phase in Person von Carsen Edwards nutzen konnte. Der US-Amerikaner erzielte binnen zehn Minuten 14 Punkte und verkürzte den Rückstand auf sechs Zähler. Doch der Schwung wurde durch leichte Ballverluste und ungenaue Abschlüsse sofort wieder zunichtegemacht und so konnte sich Fener in den letzten zwei Spielminuten wieder absetzen.

Edwards war mit 23 Punkten bester Scorer auf dem Feld, Andreas Obst kam dagegen auf nur einen erfolgreichen Dreier bei sieben Versuchen. Auf der Gegenseite überzeugte vor allem der Italiener Nicolò Melli, der am Ende auf elf Punkte und acht Rebounds kam.

Kompliziertes Play-in-Puzzle

Die Bayern werden nun im schlimmsten Fall noch auf den zehnten und letzten Play-in-Platz heruntergespült. Nach dem neuen Playoff-Modus der EuroLeague qualifizieren sich die ersten sechs Teams direkt für die Viertelfinals. Die Mannschaften auf den Rängen sieben bis zehn müssen in die Play-ins und die übrigen beiden Plätze ausspielen.

Von Platz sieben bis zehn ist alles möglich für den FCB

Durch die Niederlage stehen die Bayern nun erst einmal auf Rang acht, allerdings kann am Freitag zwischen Platz sieben und zehn noch alles für den FCB passieren. Gewinnen Anadolu Efes Istanbul (gegen Kaunas) als auch Roter Stern Belgrad (bei Panathinaikos Athen) und der FC Barcelona (gegen Bologna) allesamt ihre Spiele, rutscht der FCB auf den zehnten Platz. In diesem Fall muss das Herbert-Team am 15. April das erste Play-in-Spiel auswärts gegen den Neunten gewinnen, um das Alles-oder-Nichts-Duell am 18. April gegen den Verlierer des Spiels zwischen Platz sieben und acht zu erreichen.

Verlieren Istanbul, Belgrad und Barcelona am Freitag, springt sogar Platz sieben heraus. Am realistischsten ist derzeit Rang neun, dann hätte der deutsche Meister zumindest ein Heimspiel im ersten Play-in-Match. Übersteht der FCB das Play-in, wartet dann Olympiakos Piräus, das die Hauptrunde auf Platz eins beendet hat, oder erneut Fenerbahce. Die Viertelfinal-Play-offs beginnen ab dem 22. April. Gespielt wird ab dann im Best-Of-Five-Modus.