In weiten Teilen Europas steigen die Temperaturen weiterhin in die Höhe. In Südeuropa führte die anhaltende Hitze und Trockenheit bereits zu Bränden. Außerdem: Der ehemalige Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Michael Sommer, ist im Alter von 73 Jahren verstorben. Die LZ fasst zusammen, was am Montag, dem 30. Juni 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Höchste Waldbrandstufe

Im Landkreis Nordsachsen wurde heute die höchste Waldbrandstufe ausgerufen. Das bedeutet, dass das Betreten der Wälder derzeit generell verboten sei.

„Durch die aktuelle Wetterlage wird sich die Situation in den nächsten Tagen weiter verschärfen“, warnt Anja Behrens, Leiterin der Unteren Forstbehörde. „Wir bitten alle Mitbürger um extreme Vorsicht und Wachsamkeit.“

In den nächsten Tagen sollen die Temperaturen noch weiter nach oben steigen. Auch in Leipzig erwartet man zur Mitte der Woche hin nahezu 40°C.

Hitzerekorde

In Südeuropa wurden derzeit bereits neue Hitze-Rekorde aufgestellt. So wurden im spanischen Huelva zum Teil 46 Grad Celsius gemessen, im portugiesischen Mora wurde das mit 46,6 Grad Celsius noch überboten. Auch in Frankreich und der Türkei ächzen die Menschen unter der Hitzewelle.

Dort sorgen die erhöhten Temperaturen und die extreme Trockenheit bereits für Waldbrände. Nach Angaben des Katastrophenschutzes wurden in der Türkei bis Montag mehr als 50.000 evakuiert. In Frankreich sind derzeit ebenso mehrere Regionen von Bränden betroffen. Im südwestfranzösischen Atomkraftwerk Golfech wurde deshalb ein Reaktor abgeschaltet. abgeschaltet. 

75 Jahre Waldheimer Prozesse

Im sächsischen Waldheim wird heute der Opfer der „Waldheimer Prozesse“ gedacht. Diese jähren sich zum 75. Mal. In den Wochen zwischen dem 21. April und dem 29. Juni 1950 verurteilten sogenannte DDR-Volksrichter in über 3.000 Fällen ehemalige Internierte sowjetischer Speziallager – oft ohne ordentliche Verfahren, unabhängige Verteidigung oder überprüfbare Beweise.

Am Ende der im Eilverfahren durchgeführten Prozesse wurden nicht nur tausende von Gefängnisstrafen verhängt, sondern auch Todesurteile ausgesprochen. In den meisten Fällen wurden die Angeklagten wegen Kriegsverbrechen und nationalsozialistischer Verbrechen verurteilt. Zwar waren etliche durchaus schwer belastet und mit dem NS-Regime verstrickt, die undurchsichtige und scheinbar willkürliche Rechtsgrundlage für die Verurteilungen wird im Nachhinein stark kritisiert.

Im Rahmen der Gedenkveranstaltung erklärte Sachsens Justizministerin Prof. Constanze Geiert: „Die ‚Waldheimer Prozesse‘ sind ein düsteres Kapitel der deutschen Justizgeschichte. Bis heute gelten sie neben der NS-Justiz als Inbegriff politisch motivierter Justiz, die Gerichte lediglich als Herrschaftsinstrumente eines Unrechts-Regimes verstand. Umso deutlicher macht dieses traurige Jubiläum, wie wertvoll eine unabhängige und rechtstaatliche Justiz heute ist.“ 

Ehemaliger DGB-Chef verstorben

Der frühere Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Michael Sommer, ist im Alter von 73 Jahren gestorben. Sommer stand dem DGB insgesamt zwölf Jahre, von 2022 bis 2014, vor.

„In seiner langen Amtszeit hat er in vielen politischen Debatten erfolgreich die Stimme der Gewerkschaften eingebracht“, würdigte der DGB seinen einstigen Vorsitzenden. „Mit Leidenschaft hat er über viele Jahre gegen die Hartz-Reformen und die massive Ausweitung von prekärer Beschäftigung gekämpft. Sein größter politischer Erfolg war die Durchsetzung des allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns, der ein Jahr nach dem Ende seiner Amtszeit eingeführt wurde. Sein jahrelanger, unermüdlicher Einsatz und seine Überzeugungskraft trugen maßgeblich dazu bei, dass heute fast sechs Millionen Beschäftigte vom Mindestlohn profitieren.“

Kita-Schließungen, Püppi und Leistungsbereitschaft

Worüber die LZ berichtet hat:

Der Stadtrat tagte: Leipzig hat schon 18 Kitas geschlossen und das Geld für Sanierungen ist knapp geworden

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Schüsse auf Feuerwehrmänner

Was heute außerdem wichtig war: Im US-Bundesstaat Idaho wurden mindestens zwei Einsatzkräfte der Feuerwehr getötet, während sie einen Brand am Canfield Mountain im Norden des Staates löschen wollten. Offenbar hatte ein Scharfschütze über längere Zeit hinweg immer wieder Schüsse auf die Einsatzkräfte abgefeuert.

Coffee Baum und Unrechtsbereinigungsgesetz

Was morgen passieren wird: Ab morgen öffnet das Museum „Zum Arabischen Coffee Baum“ wieder seine Pforten für Besucher*innen. Sechs Jahre lang wurde das Haus saniert und die Ausstellung des stadtgeschichtlichen Museums grundlegend überarbeitet. Unser Redakteur Ralf Julke hat in der letzten Woche schon einen Blick auf die Ausstellung geworfen und hier davon berichtet.

Am morgigen 1. Juli tritt das „Sechste Gesetz zur Verbesserung rehabilitierungsrechtlicher Vorschriften für Opfer der politischen Verfolgung in der ehemaligen DDR“ in Kraft. Es soll weitreichende Verbesserungen für die Opfer politischer Verfolgung in der ehemaligen DDR erwirken.

„Mit dem SED-Unrechtsbereinigungsgesetz, das die Tragweite politisch motivierter Verfolgung in der DDR wiederholt anerkennt und gleichzeitig die Versorgung der Betroffenen auf eine neue Grundlage stellt, wird die Solidarität, das Miteinander, die Demokratie und der gesellschaftliche Zusammenhalt in unserem Land deutlich gestärkt“, so Sachsens Sozialministerin (SPD) Petra Köpping.