Die Ausstellung „Das Recht auf Träume“ mit Werken von Friedensreich Hundertwasser ist ein wahrer Besuchermagnet. Seit etwas mehr als drei Monaten ist sie im Kunstforum auf der Lindauer Insel zu sehen. Zeit für eine erste Bilanz.
Und die fällt hervorragend aus. „Seit der Eröffnung haben wir rund 35.000 Besucherinnen und Besucher gezählt“, berichtet Stefanie Bernhard-Lentz, Pressesprecherin des Kulturamts der Stadt Lindau, auf Nachfrage unserer Redaktion. Ein Erfolg, mit dem die Verantwortlichen insgeheim gerechnet haben – besuchten die Lindauer Hundertwasser-Ausstellung 2019 schließlich auch 90.000 Menschen. „Wir wussten, dass Hundertwasser ein Besuchermagnet sein wird – die Zahlen bestätigen das und wir freuen uns natürlich sehr.“
Verständnisvolle Besucher
Am Eröffnungsabend, 15. März, bildete sich vor dem Kunstmuseum in der Maximilianstraße 52 eine lange Schlange von wartenden Menschen vor der Tür. Mittlerweile verteilen sich die Besucher naturgemäß wesentlich besser. „An besucherstarken Tagen kommt es vor, dass sich kurze Wartezeiten ergeben“, so Stefanie Bernhard-Lentz. Das sei aber bei Ausstellungen dieser Art „nicht ungewöhnlich“, und die Wartenden hätten „in der Regel Verständnis“ dafür.
Ein Grund für manchmal entstehende Wartezeiten ist, dass nicht mehr als 65 Menschen gleichzeitig in die Räume gelassen werden. Diese Beschränkung sei gewählt worden, um den Besuchern „ein optimales Ausstellungserlebnis“ zu ermöglichen.
„Das Recht auf Träume“ ist die erste von vier Ausstellungen rund um den Künstler Friedrich Hundertwasser. (Foto: Christian Flemming)
Wer eine Eintrittskarte kauft (oder ein Kombiticket für Kunstmuseum und Cavazzen vorzeigt), erhält ein Ausstellungsverzeichnis. In diesem befindet sich auch eine Besucherbefragung. Die ausgefüllte Karte kann am Ende abgegeben werden.
Ausgewertet sind die Antworten laut Kulturamt noch nicht. Dies werde erst am Ende der Ausstellung im Januar 2026 geschehen und diene dann internen Zwecken. „Was wir aber schon jetzt sagen können, ist, dass die Feedbacks sehr positiv sind“, sagt die Pressesprecherin.
Warum die Bilder niedrig hängen
Was sie ebenfalls berichtet, ist, dass es immer wieder Besucher gebe, „die sich wundern, dass die Bilder so niedrig hängen“. Dies sei eine ganz bewusste Entscheidung gewesen, so Bernhard-Lentz: „Der Künstler Friedensreich Hundertwasser war der Ansicht, dass Kunst dem Menschen direkt begegnen soll – sozusagen auf Augenhöhe. Darum werden Hundertwassers Werke so gehängt, dass ihre Bildmitte auf 1,35 Metern – und damit für alle, auch für Kinder und beispielsweise Rollstuhlfahrer, gut zugänglich ist.“
„Hundertwasser wollte nicht, dass der Besucher zu seiner Kunst aufschauen muss“, hatte bereits bei der Eröffnung Kulturamtsleiter Alexander Warmbrunn erklärt. In Anlehnung an Hundertwassers Zweitnamen Dunkelbunt sind die Wände innerhalb der Ausstellung zudem fast schwarz.
Dieses Souvenir ist am beliebtesten
Wer sich für weitere künstlerische Details interessiert, kann die Ausstellung mit einem Audioguide sowohl in Deutsch als auch in Englisch erleben. Neben dieser technischen Unterstützung kann der Besucher im Eingangsbereich der Ausstellung auch Erinnerungsstücke erwerben. Da gibt es unter anderem Kugelschreiber, Regenschirme, Kalender und – etwas teurer – Drucke von Hundertwasser-Werken mit oder ohne Rahmen.
Die Verkäufe laufen gut, ist aus dem Kulturamt zu erfahren. „Unsere Topseller sind die Postkarten“, verrät Stefanie Bernhard-Lentz.
Das ist zu sehen
Die Ausstellung „Das Recht auf Träume“ in Lindau ist bis zum 11. Januar 2026 geöffnet. Präsentiert werden frühe Aquarelle, Gemälde, japanische Farbholzschnitte und Siebdrucke von Friedensreich Hundertwasser (1928-2000). Sie thematisiert sein Streben nach einer friedlicheren und harmonischeren Welt, einem Leben im Einklang mit der Natur und die Freiheit der individuellen Kreativität. Kuratorin der Ausstellung ist Sophie Sümmermann.
Nach dem 11. Januar ist lange noch nicht Schluss. Im Frühjahr 2026 wird der zweite Teil mit dem Titel „Die Kunst der Vielfalt“ folgen. 2027/28 steht zum 100. Geburtstag die Ausstellung „100 Jahre Hundertwasser – Ein Visionär“ auf dem Plan. Der vierte und letzte Teil widmet sich ab 2029 seiner Vorstellung von einer natur- und menschengerechteren Architektur: „Der Weg zur Grünen Stadt“.
Öffnungszeiten: Täglich von 10 bis 18 Uhr
Erwachsene: 10 Euro
Ermäßigt: 8 Euro
Audioguide: 4 Euro (Verfügbar in Deutsch und Englisch)