Stand: 30.06.2025 18:44 Uhr

Die Bahn hat am Montag die kommenden Bauprojekte vorgestellt, die den Bahnverkehr rund um Köln in Zukunft entlasten sollen.

Weniger Verspätungen, mehr Züge, ein besser ausgebautes Schienennetz – das sind die Versprechen für den überlasteten Bahnknoten Köln. Jährlich fahren mehr als 470.000 Züge durch den Kölner Hauptbahnhof – das sind über 1.300 Zugfahrten pro Tag. Die Kapazitätsgrenze ist längst erreicht. Wie es weitergehen soll, haben am Montag Vertreter der Deutschen Bahn, des Zweckverbands go.Rheinland und NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer auf der 5. Bahnknoten-Konferenz besprochen.

Ausbau der Westspange

Die Planungsvereinbarung für den Ausbau der Westspange ist unterschrieben: Zwei zusätzliche Gleise für die S-Bahn sollen zwischen Köln Hansaring und Hürth-Kalscheuren künftig dafür sorgen, dass S-Bahnen die Gleise nicht mehr mit dem Fern- und Güterverkehr teilen müssen.

Vertreter von DB, go.Rheinland und NRW Verkehrsminister Oliver Krischer unterschreiben Planungsvereinbarung

Durch die Trennung vom langsameren Güterverkehr und dem schnelleren ICE-Verkehr erhoffen sich die Verantwortlichen weniger Störungen durch Überholungen, eine engere Taktung der Fahrten und insgesamt einen zuverlässigeren Betrieb. Der Bund finanziert den Bau der Westspange mit 2,3 Milliarden Euro, das Land NRW steuert 900.000 Euro bei.

Kölner Bahnknoten gilt als europäische Drehscheibe

Der Ausbau sei zwar teuer, aber notwendig, betont NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer bei der Bahnknoten-Konferenz. Denn der Kölner Knoten ist auch eine zentrale Drehscheibe für den Güterverkehr: Über das Schienennetz werden Waren aus den Niederlanden, Belgien und Italien transportiert – und das bringt Geld ins Land.

Doch der Ausbau der Westspange soll nicht nur der Wirtschaft nutzen. „Durch den Ausbau und die Modernisierung des Knotens wird die Leistungsfähigkeit deutlich erhöht. Das wird für die Pendlerinnen und Pendler zu spürbaren Verbesserungen führen“, so Krischer.

Doppelt so viele S-Bahn-Linien

Parallel wird das S-Bahnnetz im Rheinland bis 2040 deutlich wachsen: Statt bisher fünf wird es künftig zehn S-Bahnlinien geben. Zwischen Köln und Bergisch Gladbach fahren die Bahnen dann zum Beispiel im 5-Minuten-Takt statt wie bisher alle 20 Minuten. Die S11 wird dafür zwischen Köln-Dellbrück und Bergisch Gladbach zweigleisig ausgebaut.

Auf den Strecken wird in den nächsten Jahren viel passieren – für die Fahrgäste bedeutet das: mehr Züge, aber zunächst auch viel Geduld während der Bauarbeiten. Bis es soweit ist, dauert es allerdings noch: Im nächsten Schritt werden unter anderem Verbände und Bürger beteiligt, die ihre Bedenken zum Bauvorhaben äußern können. Erst danach werden die Genehmigungsunterlagen beim Eisenbahn-Bundesamt eingereicht und anschließend geprüft.

Unsere Quellen:

  • Reporterin vor Ort
  • Deutsche Bahn
  • go.Rheinland

Westdeutscher Rundfunk