Schon vor 30 Jahren begann der Rückbau und ein Ende ist nicht abzusehen. Im Gegenteil ergeben sich aktuell beim Kernkraftwerk Lubmin bei Greifswald offenbar Probleme, die Verzögerungen mit sich bringen.
Kosten sollen auf 10 Milliarden Euro steigen
Wie der Chef des bundeseigenen Entsorgungswerks für Nuklearanlagen (EWN), Henry Cordes, dem NDR mitteilt, sind Teile des Werks stärker radioaktiv kontaminiert als bisher angenommen. „Insbesondere das Spezialgebäude 1, wo ganz besonders auch mit Flüssigkeiten und radioaktiven Reststoffen gearbeitet wurde. Und das stellt uns vor besondere Herausforderungen“, wird Cordes zitiert.
Demnach müsse dort kontaminierter Beton unter hohen Sicherheitsstandards entfernt und dabei zum Teil auch in die Statik des Gebäudes eingegriffen werden, was den Rückbau zusätzlich erschwere.
Außerdem wirkt sich den Angaben zufolge eine Kürzung der jährlich gezahlten Bundesmittel erheblich auf den Rückbau aus. Statt einem Ende im Jahr 2028, gehe man jetzt von einem Abschluss in den 2040er Jahren aus. Die Gesamtkosten dafür würden von rund 6,6 Milliarden auf 10 Milliarden Euro steigen, heißt es.
Nach früheren EWN-Angaben handelt es sich um den größten Rückbau eines Kernkraftwerks in Europa. Das Kernkraftwerk VE Kombinat Kernkraftwerke „Bruno Leuschner“ war zwischen 1973 und 1990 am Netz und erbrachte einen Anteil von elf Prozent des Strombedarfs in der DDR. Der Atommeiler in Lubmin sollte die DDR autark von Stromimporten machen. Der Rückbau dauert inzwischen länger als der Betrieb