Künstler fielen schon zuvor mit umstrittenen Aussagen auf

Die BBC überträgt traditionell große Teile des Festivals in der Grafschaft Somerset. Dass die israelfeindlichen Parolen zunächst unkommentiert gesendet wurden, stieß auf breite Kritik – zumal „Bob Vylan“ bereits zuvor mit umstrittenen Aussagen zum Gaza-Krieg aufgefallen waren. Die Festival-Organisatoren hatten sich bereits kurz nach dem Vorfall klar distanziert. 

Auf dem Instagram-Account der Band war später ein Aufruf zu Protest für einen Wandel in der Außenpolitik zu lesen, der sehr viel differenzierter klang als die Parolen vom Festival. Reue war darin aber nicht zu erkennen.

Scharfe Kritik aus Israel

Der britische Premierminister Keir Starmer erklärte, es gebe „keine Entschuldigung für diese Art entsetzlicher Hassreden“. Die israelische Botschaft kritisierte eine „hasserfüllte“ Rhetorik während des Festivals und prangerte eine „Normalisierung extremistischer Sprache und die Verherrlichung von Gewalt“ an.

Ermittlungen auch gegen „Kneecap“

Neben „Bob Vylan“ leitete die britische Polizei auch zu dem Auftritt der Rap-Gruppe „Kneecap“ Untersuchungen ein. „Kneecap“ hatte Israel als „Kriegsverbrecherstaat“ bezeichnet. Sie animierten das Publikum zudem, Premierminister Starmer zu beschimpfen. Nach Auswertung von Video- und Audioaufnahmen hätten die Beamten in beiden Fällen beschlossen, „dass weitere Ermittlungen erforderlich sind“, erklärte die Polizei am Montag.

Andere Auftritte von „Kneecap“ – unter anderem in Deutschland – waren in den vergangenen Monaten gestrichen worden.

Mit Informationen von dpa und AFP