In diesem Sommer wird es kein Lorettostraßenfest in Unterbilk geben – und vermutlich auch in diesem Jahr nicht mehr. Das bestätigte Simon Faßbender, seit Herbst 2024 Vorsitzender des Vereins Unterbilker Viertel, der das Fest organisiert.
Der Grund für den Schritt ist dabei – so traurig es viele Düsseldorfer finden werden – ein einfacher: Das Fest ist zu schlicht zu groß geworden, als dass wenige engagierte Personen das ehrenamtlich stemmen könnten. „Das Lorettofest hat als kleines Nachbarschaftsfest angefangen, das immer sehr nett ist. Und es hat sich herumgesprochen, dass es bei uns sehr nett ist“, so Faßbender. Den Status des kleinen Nachbarschaftsfests hat es dabei schon eine Weile hinter sich gelassen. Auf den vergangenen Veranstaltungen müssen Tausende Menschen auf der Lorettostraße und in den umliegenden Seitenstraßen gefeiert haben.
Schon im April fand das Lorettofest in einer abgespeckten Form statt – nach zahlreichen Anwohnerbeschwerden wegen der lauten Musik, wie es von den Veranstaltern damals hieß. Das Ordnungsamt hatte die Beschallung der Lorettostraße deshalb untersagt.
Die nächste Ausgabe des Fests war für den 19. Juli geplant, wie üblich im Rahmen der Düsseldorfer Fashion Days. Faßbender sagt, die Durchführung scheitere unter anderem daran, dass ein umfassendes Verkehrssicherungskonzept aufgestellt werden muss – aufgrund der erwartbaren Größe der Veranstaltung. Dafür hätte ein Unternehmen beauftragt werden müssen, weil das für die Ehrenamtler allein nicht zu stemmen gewesen sei, „so kurzfristig haben wir aber keines gefunden“, sagt Faßbender.
In einer internen Nachricht an Anwohner und Geschäftstreibende aus dem Viertel schreibt Faßbender außerdem, dass er sich stellenweise mehr Unterstützung wünsche. Es könne nicht als selbstverständlich angenommen werden, dass so wenige Personen für die Organisation eines so großen Fests verantwortlich seien. Wenn das Lorettofest weiter stattfinden soll, müsse es mehr Personen geben, die Verantwortung übernehmen.
Dass es im Sommer 2026 wieder ein Lorettofest geben könnte, hält Faßbender allerdings für realistisch. Dann sei genug Zeit zur Vorbereitung, dafür müssen dann aber idealerweise „ein Eventmanager engagiert werden, jemand der das hauptberuflich macht“, so Faßbender. Das Lorettofest sei sonst nicht mehr zu stemmen.
Ein kleines Programm – kein Fest – wird es am 19. Juli trotzdem geben. An dem „Nachtshoppen“, zu dem die Geschäfte auf der Lorettostraße bis 22 Uhr geöffnet haben, hält das Viertel fest.